Ich habe vor längerer Zeit eine Logitech K350 Tastatur zum Geburtstag geschenkt bekommen. Vorher hatte ich immer eine ganz schlichte, klassische Tastatur, die mit keinerlei besonderen Extras ausgestattet war. Aus diesem Grund empfand ich die Umstellung auf die K350 als sehr gewöhnungsbedürftig, da sie sich in vielerlei Hinsicht von handelsüblichen Tastaturen unterscheidet. Dennoch trat der Gewöhnungseffekt nach etwa zwei Tagen Nutzung ein und ich entdeckte die zahlreichen Vorteile der Tastatur. Im Folgenden werde ich auf die Unterschiede der K350 zu gewöhnlichen Tastaturen hinweisen.
Dass Logitech eine wahre Größe innerhalb der Branche der Computerzubehöhr-Hersteller ist, lässt sich schwer leugnen. Und so ähnlich verhält es sich ebenfalls bei der K350, die eine unheimliche Größe aufweist. Das Teil ist riesig, denn die Maße des Keyboards betragen: 48 cm x 25 cm. Wer also einen eher kleineren Schreibtisch besitzt, sollte die Finger davon lassen, denn diese Tastatur braucht ihren Platz. Genauso verhält es sich auch mit dem Gewicht: sie ist kein Leichtgewicht. Aus diesem Grund kann man auch nicht damit rechnen, dass die Tastatur beim Tippen aus irgendeinem Grund verrutscht – meiner Meinung nach ein großes Plus.
Bei weiterer Betrachtung springt einem die gepolsterte Handballenauflage aus weichem Kunstleder unter den Tasten ins Auge. Dies war einer der Punkte, der mich zu Beginn der Nutzung beim Tippen irritierte. Irgendwie stört es anfangs, weil das Ganze sehr ungewohnt ist. Doch schon nach einigen Stunden Arbeit merkt man, dass die Auflage durchaus ihren Sinn erfüllt: die Handballen und Handgelenke liegen weich auf dem Polster und müssen beim Tippen nicht verkrampft über den Tasten gehalten werden. Eine sichtliche Entlastung für die alle, die viel und lange tippen müssen. Als etwas störend empfand ich die Tatsache, dass am unteren Rand der Auflage, ein Stückchen unter der Leertaste, Logitech recht groß sein Logo aus stinknormalem, hartem Plastik platziert hat. Tolle Idee, das weiche Kunstleder an einem Stück zu unterbrechen, um sein Logo auf hartem Material zu platzieren! Aber gut, das kann man dem weichem Polster durchaus verzeihen. Ferner entdeckt man die wellenförmige Anordnung der Tasten auf der Tastatur. Zusätzlich erheben sich auch einige Tasten sichtlich wellenförmig in die Höhe. Hieran muss man sich einfach gewöhnen. Auch ich habe eine Weile gebraucht, bis ich nach einigen Tagen gemerkt habe, dass man dadurch deutlich fehlerfreier blind schreiben kann. Das Gehirn merkt sich einfach nach einiger Zeit viel besser die Position und die Höhe der Taste, die benutzt werden soll, sodass Tippfehler nach ein bisschen Übung merkbar seltener werden. Die Tastatur ist nicht unbedingt leise, aber auch nicht unbedingt laut. Ich höre gerne ein Geräusch beim Drücken auf eine Taste, sodass ich weiß ich, dass ich nicht zu leicht draufgedrückt habe. Toll finde ich auch die Tatsache, dass Logitech seiner Tastatur ungewöhnlich große Tasten in der untersten Zeile gegeben hat. D.h. ich habe endlich ein Keyboard mit großer Strg- und Leertaste! Zusätzlich finden sich am oberen und linken Rand weitere unübliche Tasten, die bisher unter Windows 7 auch einwandfrei funktionieren und sich ebenfalls programmieren lassen. Standardmäßig sind auf der Tastatur beispielsweise Tasten zum Zoomen, zum Fotomachen per Webcam, zur Regelung der Lautstärke, zum Öffnen des Taschenrechner und zum Ausschalten des Rechners. Knöpfe für Play, Pause, Skip usw. sind ebenfalls am oberen Rand vorhanden. Praktisch sind einige davon sicherlich, allerdings nutze ich persönlich nur wenige davon tatsächlich. Wer so etwas gerne benutzt und Tasten umprogrammiert, wird an diesen bestimmt seinen Spaß haben.
Auf der Rückseite des Keyboards findet man aufklappbare Tastaturfüße, die man nutzen kann, um das Gerät in eine leichte Schräglage zum Benutzer zu bringen, wodurch das Tippen etwas leichter fällt. Wer das nicht mag, muss sie nicht unbedingt aufklappen. Zudem habe ich den Eindruck, dass die Füße aus sehr hartem Material sind und es auch einmal eine etwas größere Belastung aushalten. Nur zu oft sind mir die Tastaturfüße bei vielen anderen Tastaturen bei irgendeinem Missgeschick abgebrochen, dies war bisher nicht der Fall. Schließlich sind es 16 nicht standardmäßige Tasten, die auf normalen Keyboards fehlen.
Die Tastatur ist kabellos und lässt sich nach der Anleitung recht schnell an jedem beliebigen PC installieren. Bei kabellosen Geräten empfinde ich den Batteriewechsel immer als sehr lästig, doch die Batterien in der K350 halten bei mir definitiv lange. Erst nach etwa 10 Monaten musste ich sie auswechseln. Passt.
Insgesamt kann ich sagen, dass die K350 am Anfang zwar gewöhnungsbedürftig erscheinen mag, sich später nach einiger Übung aber als wahrer Schatz für Vieltipper erweist, da die Auflage Hände entlastet und die wellenförmige Anordnung der Tasten ein sichereres Schreiben ermöglicht. Kann ich nur empfehlen. Top!