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Wir verraten Dir, worauf es beim Kauf eines Klimageräts ankommt
Der Rekordsommer 2018 hielt Deutschland fest im Schwitzkasten. Laut einer Untersuchung des Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ging der Vier-Monats-Zeitraum April bis Juli als „der wärmste in Deutschland seit Beginn der regelmäßigen Wetterauszeichnungen 1881 in die Geschichte ein“. Auch in diesem Jahr erreichten die Temperaturen erneut regelmäßig bis zu 40 Grad Celsius (°C).
Um sich zumindest in den eignen Wohnräumen eine willkommene Abkühlung zu verschaffen, denkt manch Hitzegeplagter über die Anschaffung eines Klimageräts nach. Wir verraten Dir, worauf Du beim Kauf einer Klimaanlage achten musst.
Feste Installation oder mobiles Standgerät?
Leistungsstarke Klimaanlagen, die mehrere Räume kühlen können, erfordern einen Wanddurchbruch. Das ist mit viel Aufwand verbunden und in den meisten Mietwohnungen nicht gestattet. In diesem Fall kann ein mobiles Standgerät eine passende Alternative sein.
Folgende Modelle lassen sich unterscheiden
Mono-Klimageräte – Kühlen ohne Wanddurchbruch
Mono-Klimageräte werden aufgrund ihrer Bauweise auch als Monoblock bzw. Monoblockgeräte bezeichnet. Sie sind in der Regel flexibel verstellbar und arbeiten nach dem Funktionsprinzip der Kompressor-Kühlung.
Die Technik befindet sich in einem Gehäuse. Ein Kältemittel zirkuliert durch das Gerät. Dessen Aggregatzustand ändert sich dabei von flüssig zu gasförmig. Der Raumluft wird Wärme entzogen, wodurch sie abkühlt. Die warme, feuchte Luft wird mithilfe eines Abluftschlauchs durch ein Fenster oder eine Türöffnung nach außen geleitet.
Monogeräte sind günstig in der Anschaffung und bereits ab ca. 200 Euro erhältlich. Außerdem ist die Installation meist unkompliziert. Du musst das Gerät nur an eine Steckdose anschließen. Es lässt sich problemlos verstellen und in verschiedenen Räumen nutzen. Allerdings sind Monoblöcke oft sehr laut und haben einen vergleichsweise hohen Energieverbrauch. Sie kühlen zudem nicht so effizient wie Split-Klimageräte.
Wenn Du keine Möglichkeit hast, einen Wanddurchbruch durchzuführen und das Klimagerät nur ab und zu nutzen möchtest, kann es eine sinnvolle Alternative zu einem Split-Gerät sein.
Wohin mit dem Abluftschlauch?
Ein Abluftschlauch hat die Funktion, warme und feuchte Luft nach außen zu transportieren. Erst dadurch ist eine effiziente Kühlung möglich.
Damit keine warme Luft von außen eindringen kann, gibt es spezielle Fenster-Abdichtungen. Diese werden mithilfe selbstklebender Streifen zwischen Fenster- und Rahmen befestigt.
Durch Reißverschlüsse lässt sich der Spalt auf die Größe des Schlauchs anpassen.
Tipp: Einige Modelle enthalten ein komplettes Set zur Fenster-Abdichtung im Lieferumfang.
Split-Klimageräte – Effizient Kühlen
Splitgeräte arbeiten nach dem Funktionsprinzip der Kompressor-Kühlung. 1 Außeneinheit und mindestens 1 Inneneinheit sind durch Leitungen miteinander verbunden. Die Außeneinheit führt durch Rohre Wärme ab und pumpt frische Luft in den Innenraum. Die Inneneinheit verteilt die Luft und kühlt den Raum auf die gewünschte Temperatur.
Splitgeräte werden fest an der Außenwand montiert. Hierfür ist ein Wanddurchbruch erforderlich. Die Montage sollte ein ausgebildeter Fachmann durchführen.
Ein klarer Vorteil der Splitgeräte: Sie arbeiten wesentlich effizienter als Monogeräte, da keine warme Luft von außen eindringen kann. Somit haben sie einen geringen Energieverbrauch. Bis zu 6 Inneneinheiten lassen sich an 1 Außeneinheit anschließen. Daher ist es möglich, mehrere Räume zeitgleich zu kühlen. Außerdem sind sie leiser, da die Lärmentwicklung hauptsächlich von der Außeneinheit ausgeht. Die Inneneinheit arbeitet dagegen geräuscharm.
Die Installation ist sehr aufwendig. Außerdem haben solche Geräte meist hohe Anschaffungskosten, die sich, je nach Anzahl der Inneneinheiten, auf bis zu 7.000 Euro belaufen können. Zusätzlich entstehen Kosten für den Einbau, diese betragen durchschnittlich etwa 250 Euro. Außerdem fallen Auslagen für die fachgerechte Wartung an. Diese können sich je nach Anbieter und Anzahl der Inneneinheiten unterscheiden. Mit 100–400 Euro pro Wartung ist zu rechnen.
Luftkühler – Preisgünstige Alternative
Bei einem Luftkühler handelt es sich um eine Kombination aus Klimagerät und Ventilator. Luftkühler arbeiten nach dem Funktionsprinzip der Wasserkühlung. Die Raumluft wird eingesaugt und mithilfe von Wassertanks heruntergekühlt. Der Ventilator bläst die kalte Raumluft zurück in den Raum. Da sie ohne Kühlmittel auskommen, haben sie einen geringeren Energiebedarf.
Ein Pluspunkt der Luftkühler: Es ist kein Abluftschlauch erforderlich. Zudem lässt sich das Gerät flexibel verstellen. Es benötigt nur einen Stromanschluss. Auch der Anschaffungspreis ist in der Regel überschaubar; bereits ab 40 Euro sind solche Modelle zu haben.
Aufgrund ihrer Arbeitsweise kühlen sie allerdings nicht so effizient wie Mono- oder Split-Klimageräte. Außerdem arbeiten einige Modelle relativ laut. Sie sind deshalb nur für kleinere Räume für den gelegentlichen Gebrauch zu empfehlen.
Die folgende Tabelle liefert einen Überblick über die im Handel erhältlichen Modelle:
Mono-Klimageräte | Split-Klimageräte | Luftkühler | |
---|---|---|---|
Montage | Mobil (Standgerät) | Feste Installation (Wandmontage) | Mobil (Standgerät) |
Wartungsaufwand | Gering | Hoch | Gering |
Energieeffizienz | Gering | Hoch | Hoch |
Kühlleistung | Mittel | Hoch | Gering |
Reichweite | Ein Raum | Mehrere Räume (je nach Anzahl der Innengeräte) | Kleinere Räume |
Lautstärke | Bis zu 68 dB | Innengerät: 25-45 dB Außengerät: 50-80 dB |
50-65 dB |
Durchschnittlicher Preis | 200€ bis 2.500€ | 350€ bis 7.000€ (je nach Anzahl der Innengeräte | 40€ bis 300€ |
Energie sparen und Umwelt schonen
Ein energiesparendes Klimagerät schont nicht nur die Umwelt, sondern senkt auch die Stromkosten.
Klimageräte, die in der Europäischen Union verkauft werden, müssen laut Gesetz mit einem Energielabel versehen sein. Dieses gibt Auskunft über ihre Energieeffizienz.
Folgende Informationen sind darin enthalten:
- Energieeffizienzklasse
Die Energieeffizienzklasse wird in Form der Buchstaben A–G angegeben. Wobei A die höchste und G die niedrigste Effizienz kennzeichnet. Da elektrische Geräte zunehmend energiesparender werden, wurde die Skala um die Werte A+, A++ und A+++ erweitert.
- Kühlleistung
Die Nennkühlleistung in Kilowatt (kW) sagt aus, wie leistungsstark das Klimagerät arbeitet. Die Werte betragen in der Regel zwischen 1 und 15,5 Kilowatt. Allerdings haben Faktoren, wie die Umgebungsbedingungen, die Raumgröße und die Luftumwälzung (Luftmenge, die das Gerät bewegt), auch einen Einfluss auf die Kühlleistung.
- Stromverbrauch
Hersteller geben den durchschnittlichen Stromverbrauch eines Klimageräts in Kilowattstunden (kWh) an. Dieser Wert bezieht sich auf die Energie, die ein Gerät pro Stunde verbraucht.
- Leistungszahl
Die Leistungszahl EER (Energy Efficiency Ratio) gibt das Verhältnis der aufgenommenen Energie zur Leistung wieder. Hat ein Gerät z. B. eine Nennkühlleistung von 6 Kilowatt und einen Stromverbrauch von 1 Kilowatt, beträgt die EER 0,6. Die Kühlleistung ist somit 6-mal höher als die dafür eingesetzte Energie.
Leise Geräte – weniger Stress
Dauerlärm wirkt sich nicht nur auf das Gehör, sondern auf den ganzen Körper negativ aus. Er erhöht den Stresspegel und kann im schlimmsten Fall zu Schlafstörungen führen.
Insbesondere Klimageräte, die längere Zeit oder auch nachts in Betrieb sind, sollten daher möglichst leise arbeiten.
Die Lautstärke eines Geräts geben Hersteller als Geräusch- oder Schalldruckpegel in Dezibel (dB) an. Dieser kann sich je nach Modell unterscheiden (vgl. Tabelle). Eine Lautstärke von 45 Dezibel entspricht üblichen Geräuschen in der Wohnung und wird in der Regel nicht als störend empfunden. 75 Dezibel sind dagegen bereits mit Verkehrslärm vergleichbar.
Zusatzfunktionen für ein konstant angenehmes Raumklima
Einige Modelle können weitaus mehr als die Raumluft zu kühlen. Bestimmte Funktionen ermöglichen es sogar, das Raumklima zu verbessern:
- Luftreinigung
Mithilfe integrierter Filter entfernen einige Modelle kleine Mikropartikel, wie Staub und Pollen, aus der Raumluft. Insbesondere für Allergiker ist diese Funktion sehr praktisch.
- Feuchtigkeitsregulierung
Nicht nur eine angenehme Raumtemperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit hat Einfluss auf das körperliche Wohlbefinden. Ist sie zu hoch, wirkt sie sich auf die natürliche Thermoregulation des Menschen aus. Ist sie dagegen zu niedrig, können Schleimhäute austrocknen. Ein idealer Wert liegt zwischen 50-60 Prozent. Bestimmte Geräte erfassen die Luftfeuchtigkeit im Raum und können diese gegebenenfalls regulieren.
- Heizfunktion
Einige Klimageräte sind in der Lage, die Raumluft zu erwärmen. Das Funktionsprinzip der Kühlung wird dabei umgekehrt. Es ist somit auch möglich, mit dem Gerät an kalten Tagen zu heizen.
Wartungsaufwand – Nicht zu unterschätzen
Eine regelmäßige Wartung gewährleistet nicht nur die Hygiene, sondern auch eine lange Lebensdauer und einwandfreie Funktion.
Die in Klimageräten verbauten Luftfilter fangen Staub und Pollen auf. Daher können sie nach einiger Zeit verstopfen. Bakterien und Schimmelpilze können sich darin vermehren und mit der ausströmenden Luft im Wohnraum verbreiten.
Daher ist es wichtig, das Klimagerät regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. Bei Mono-Klimageräten und Luftkühlern hält sich der Aufwand meist in Grenzen. Somit ist es in der Regel einfach, sie nach Gebrauchsanleitung selbst zu reinigen.
Im Fall von Splitgeräten sollte die Reinigung und Wartung von einem Fachmann durchgeführt werden. Für Klimaanlagen in größeren Gebäuden, die gewerblich genutzt werden, ist eine regelmäßige Wartung sogar gesetzlich vorgeschrieben. Ein zertifizierter Kältetechniker übernimmt nicht nur die Reinigung, sondern prüft das Gerät auf Funktionstüchtigkeit und tauscht Kältemittel aus.
- Für kleinere Geräte genügt es, eine Wartung alle 2-3 Jahre durchzuführen.
- Klimaanlagen für gewerbliche Nutzung bzw. größere Gebäude sollten 1 Mal jährlich gewartet werden.
Unsere Spar-Tipps
Laut einer Analyse der solute GmbH stieg seit der Hitzewelle 2018 die Nachfrage nach Klimageräten enorm an, die auch einen Preisanstieg nach sich zog.
Mit folgenden Tipps kannst Du trotz der starken Nachfrage ein Schnäppchen machen:
Preisvergleich nutzen
Auf unserem Preisvergleichsportal billiger.de können User nicht nur die Preise aus 22.500 Shops vergleichen, sondern auch die Preisentwicklung des Produkts verfolgen. Außerdem finden sie ausführliche Produktinfos und Testberichte, die sie bei ihrer Kaufentscheidung unterstützen.
Antizyklisch kaufen
Im Sommer ist der Bedarf an Klimageräten besonders hoch, was auch einen Preisanstieg zur Folge hat. Außerdem sind die beliebtesten Modelle in den Sommermonaten häufig ausverkauft. Daher kann es sich lohnen, die Preisentwicklung Deines Wunschprodukts zu verfolgen und in den Wintermonaten zuzugreifen.
Von Shopping-Events profitieren
An Shopping Events, wie dem Amazon Prime Day oder der Cyber Week, bieten Online-Shops Produkte zu stark reduzierten Preisen an. Mit etwas Glück kannst Du ein Klimagerät bis zu 70 Prozent günstiger erhalten.