Die Reifenbreite gibt an, fĂŒr welche ReifengröĂe der Schlauch geeignet ist
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Aktualisiert: 28.11.24 | Autor: Online-Redaktion
Fahrradfahren stellt eine sehr umweltfreundliche und effiziente Art der Fortbewegung dar und begeistert schon seit dem vorletzten Jahrhundert Menschen aller Gesellschaftsschichten auf dem gesamten Globus. Auch in Deutschland, dem eigentlichen Geburtsort des Fahrrads, erlebte es als Fortbewegungsmittel Anfang des 21. Jahrhunderts durch die gestiegenen Betriebskosten der Automobile und der Entwicklung der E-Bikes eine kleine Renaissance. Fahrradfahren hat auch hier durch GroĂveranstaltungen wie die "Tour de France" schon immer als schnelles SportgerĂ€t begeistert, doch nun steht es mehr denn je im Fokus als kostengĂŒnstiges und vor allem umweltfreundliches Fortbewegungsmittel und erfreut sich wachsender Begeisterung.
FĂŒr komfortables und sicheres Fahrradfahren, wie wir es heute kennen, ist hauptsĂ€chlich die im spĂ€ten 19. Jahrhundert entwickelte Luftbereifung verantwortlich, bei der der Fahrradreifen aus einem Mantel und einem Schlauch besteht. Im Folgenden erhalten sie einen Ăberblick ĂŒber die am Markt erhĂ€ltlichen FahrradmĂ€ntel und FahrradschlĂ€uche, und was sie beim Kauf beachten sollten.
Der Fahrradmantel, selten auch Fahrraddecke genannt, bildet die Ă€uĂerste Schicht der heute gĂ€ngigen Fahrradbereifung und sorgt durch den unmittelbaren Kontakt zur StraĂe fĂŒr die nötige Haftung und Traktion, fĂŒr eine effiziente Ăbertragung der Brems- und BeschleunigungskrĂ€fte und damit fĂŒr ein sicheres und komfortables FahrgefĂŒhl. Der Fahrradmantel umhĂŒllt dabei den mit Luft gefĂŒllten Schlauch und schĂŒtzt diesen somit gleichzeitig vor BeschĂ€digung durch den Untergrund.
FahrradmĂ€ntel besitzen ein auf den Einsatzzweck zugeschnittenes Profil, das bei MĂ€nteln fĂŒr die Fahrt im GelĂ€nde aus aneinandergereihten groben Stollen und bei MĂ€nteln fĂŒr den StraĂeneinsatz aus feinen Rillen besteht. Die GröĂe der FahrradmĂ€ntel wird ĂŒblicherweise in Zoll angegeben. Bei der beispielhaften GröĂenangabe 28 x 1.75" gibt die erste Zahl den AuĂendurchmesser des Mantels in Zoll an und die zweite Zahl die ungefĂ€hre Breite. Dabei ist zu beachten, dass die GröĂe des Mantels mit der GröĂe der Felge ĂŒbereinstimmt, auf die er aufgezogen werden soll. Die GröĂe des Reifens ist jedoch gut sichtbar auf der Flanke des Reifens angegeben.
RennrĂ€der, City-RĂ€der und TourenrĂ€der nutzen fast ausschlieĂlich Felgen und somit auch FahrradmĂ€ntel in der GröĂe 28 Zoll. GelĂ€ndegĂ€ngige Mountain-Bikes sind mit 26 Zoll und gröĂere Exemplare mit 29 Zoll groĂen Felgen ausgestattet. FahrrĂ€der fĂŒr Kinder werden durch den kleineren Rahmen bedingt mit 20 Zoll groĂen Felgen verkauft. Im Fachhandel sind sowohl Drahtreifen, Faltreifen, fĂŒr den Rennrad ereich auch Schlauchreifen als Fahrradmantel erhĂ€ltlich.
Drahtreifen sind mit groĂem Abstand bei der Fahrradbereifung am hĂ€ufigsten verbreitet. Der Drahtreifen verdient seinen Namen dadurch, dass im Fahrradmantel am unteren Ende der Reifenflanken ein feines Drahtgeflecht eingearbeitet ist. Dieses Geflecht verstĂ€rkt den Kautschuk des Mantels und macht ihn somit sehr robust. Da jedoch bei der Benutzung im Alltag spitze Fremdkörper trotz des dichten Drahtgeflechtes den Mantel komplett durchdringen und somit einen Platten verursachen können, werden am Markt spezielle, pannensichere Reifen angeboten.
Die Firma Schwalbe bietet zum Beispiel FahrradmĂ€ntel an, die im Fahrradmantel zwischenDrahtgeflecht und dem Reifenprofil noch eine mehrere Millimeter starke, hochelastische und besonders robuste Einlage aus Kautschuk besitzen. Diese bietet Fremdkörpern einen zusĂ€tzlichen Widerstand und erhöhen somit die Pannensicherheit beim alltĂ€glichen Gebrauch enorm. Um das Fahrrad auch zur Winterzeit in vollem Umfang als Verkehrsmittel fĂŒr den Alltag zu nutzen, werden auch einige Fahrradreifen mit Spikes angeboten. Dies sind FahrradmĂ€ntel, in deren Reifenprofil mehrere Drahtstifte eingearbeitet sind. Dadurch wird die Traktion auf glattem Untergrund extrem erhöht und somit kann das Fahrrad mit dieser Bereifung auch bei Eis und Schnee eingesetzt werden. Spike-Reifen sind verstĂ€ndlicherweise teurer als ihre Schwesternmodelle ohne Spikes, sinnvoll und unter Beachtung der Hersteller-Angaben erlauben diese jedoch FahrspaĂ auch ĂŒber mehrere Winter hinweg.
Ein weiteres Extra, das ĂŒberwiegend fĂŒr den Winter konzipierte MĂ€ntel zu bieten haben, sind in die Reifenflanke eingearbeitete Reflektorstreifen. Diese garantieren in der dunklen Jahreszeit in Kombination mit den ĂŒblichen Reflektoren am Fahrrad selbst eine gute Sichtbarkeit und sorgen zudem fĂŒr ein sportliches Aussehen des Mantels.
Faltreifen sind eine Sonderform der Drahtreifen. Sie funktionieren ebenfalls nach dem Prinzip eines Drahtreifens, der den Fahrradschlauch schĂŒtzend umschlieĂt. Im Gegensatz zum Drahtreifen besitzt der Faltreifen jedoch kein Drahtgeflecht im Mantel. Stattdessen wird die Robustheit des Fahrradmantels durch den Einsatz vom im Mantel eingearbeiteten besonders haltbaren Kevlarfasern erzielt. Der Vorteil hiervon ist eine Gewichtsersparnis im Vergleich zu einem Drahtreifen, die fĂŒr ein leichteres und sportlicheres FahrgefĂŒhl sorgt.
Faltreifen erkennt man daran, dass sie sich â wie der Name schon sagt â zusammenfalten lassen. In diesem Zustand werden sie auch platzsparend verkauft und zuhause gelagert. Durch diesen Umstand ist es auch möglich, auf lĂ€ngere Fahrradtouren einen oder mehrere Faltreifen als Ersatz-Fahrradmantel mitzunehmen. Faltreifen sind durch den Kevlaranteil und die genannten Vorteile im Preis etwas teurer als Drahtreifen und werden auch von dem deutschen Unternehmen Continental angeboten.
Schlauchreifen nennt man eine bestimmte Bauart von Fahrradreifen, bei der der Reifenmantel zu einer geschlossenen HĂŒlle vernĂ€ht wird und kein stabilisierendes Drahtgeflecht besitzt. Schlauchreifen trifft man meistens bei hochwertigen RennrĂ€dern und im Bahnradsport an. Sie besitzen durch ihre Bauart bedingt einen geringeren Rollwiderstand und ein geringes spezifisches Gewicht. Da Schlauchreifen auf Grund der aufwendigeren Herstellung im Gegensatz zu Drahtreifen und Faltreifen jedoch um einiges teurer sind, werden sie meist nur im Profisport verwendet und haben sich im Hobbybereich und als Bereifung von Alltags-RĂ€dern nicht durchgesetzt.
Die vorherigen vorgestellten Fahrraddecken benötigen einen geeigneten Luftschlauch, mit dem sie eine Einheit bilden und ihre Vorteile ausspielen können. FahrradschlĂ€uche bestehen ĂŒblicherweise aus Butyl oder Gummi und besitzen ein Ventil, um sie mit Luft aufzupumpen. Der Vorteil von ihnen liegt darin, dass sie sich bei einem Platten mit relativ geringem Zeit- und Materialaufwand auswechseln lassen können und einer Weiterfahrt somit wenig im Wege steht.
FahrradschlĂ€uche werden schon ab wenigen Euro pro StĂŒck angeboten und können bei entsprechender Behandlung auch ĂŒber mehrere Jahre benutzt werden. Beim Kauf eines Schlauches muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Schlauch auch zu der GröĂe des jeweiligen Mantels passt. GĂ€ngige FahrradschlĂ€uche von Schwalbe oder Continental passen ĂŒblicherweise auf verschiedene FelgengröĂen und zu unterschiedlichen MĂ€nteln. Auf der Verpackung von FahrradschlĂ€uchen sind in der Regel die Bezeichnungen der passenden MantelgröĂen in Zoll angegeben. Diese gilt es vor dem Kauf gewissenhaft mit der Bezeichnung auf dem Fahrradmantel abzugleichen.
Ein zu dĂŒnner Schlauch passt zwar grundsĂ€tzlich auch zu einem breiteren Mantel, da er sich bei zunehmendem Druck ausdehnt, die Pannengefahr erhöht sich dadurch jedoch betrĂ€chtlich. Ein zu groĂer Schlauch kann ebenfalls auf die Felge aufgezogen und betrieben werden, legt sich jedoch im aufgepumpten Zustand unterhalb des Mantels in Falten und kann somit ebenfalls schnell zu einer Panne fĂŒhren. FĂŒr RennrĂ€der werden auch dĂŒnnwandigere Gummi-SchlĂ€uche angeboten, die gewichtssparender sind und dadurch die rotierende Masse des gesamten Rades verringern.
FahrradschlÀuche werden auch mit verschiedenen Ventilsystemen und LÀngen angeboten. Vorsicht ist bei Carbonfelgen geboten, zu denen nur sehr lange Ventile passen. Ansonsten ist die Wahl des Ventils Geschmackssache, da heutige Fahrrad-Luftpumpen oft mit allen gÀngigen Ventilsystemen zurechtkommen.

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