| Eigenschaft | Wert |
|---|---|
| Allgemein | |
| Marke | Sony |
| EAN | 0711719815631 |
| Gelistet seit | Januar 1970 |
| Ausführung | Box |
| Erscheinungsjahr | 2015 |
| Genre | Action-Adventure |
| Max. Anzahl Spieler | 1 |
| Produktlinie | Until Dawn |
| Produkttyp | Standardedition |
| Publisher | Sony |
| Sprache | deutsch, englisch, französisch, italienisch |
| Alterseinstufung | |
| Altersfreigabe ab (Jahren) | 18 |
| Altersfreigabesystem | USK |
Until Dawn für die PS4 darf bei keinem echten Horror-Fan fehlen. Die Grafik ist einfach Spitzenklasse: perfekt modellierte Gesichter, wunderbare Spielwelt und hochklassige Zwischensequenzen. In puncto Gameplay setzt das Spiel auf den Schmetterlingseffekt: Die Handlungsentwicklung hängt von der Entscheidung des Spielers ab, jede Entscheidung führt zu verschiedenen Folgen und recht viele Entwicklungswege sind möglich. Ab und zu wirkt dieses System zwar ein bisschen unlogisch, doch insgesamt ist es gut gelungen und hat einen hohen Wiederspielwert. Mehr enttäuscht der leichte Schwierigkeitsgrad: Das ausführliche Tutorial und die warnenden Totems reichen völlig aus, sämtliche Levels zu vereinfachen war unnötig. Wiederum beeindruckt die interessante Story und ihre exzellente Erzählweise und Inszenierung. Das authentische Panikgefühl liegt vor und die Spieldauer beträgt gute 8 bis 10 Stunden (je nach Spielstil). Die allzu hysterischen Aufschreie der Damen im Spiel trübt allerdings auch das Gesamtbild.
Im interaktiven Horrorfilm Until Dawn steuert man acht Teenager in einer einsamen Berghütte. Das Spiel mit Motiven aus Slasherfilmen kommt klischeebeladen daher. Jede Figur bedient dabei andere festgefahrene Stereotype. Der Playstation-Exklusivtitel des Entwicklers Supermassive Games lebt erheblich von einer interessanten Erzählweise. Der Spieler muss Entscheidungen treffen, die den Spielverlauf entsprechend beeinflussen. Der Schmetterlingseffekt, welcher damit bedient wird, sorgt für stetig neue Überraschungen. Letztendlich wird dem Spieler jedoch nur Entscheidungsfreiheit suggeriert, im späteren Verlauf wird man zu Optionen gezwungen, die allesamt auf das eine Ende zusteuern. Das ist technisch zwar verständlich, bricht aber dennoch mit den aufgebauten Erwartungen. Das Ziel von Until Dawn besteht darin, alle Jugendlichen lebend durch die Nacht zu führen. Dabei sind einige Figuren so nervend gestaltet, dass man leicht in Versuchung kommt, diese loszuwerden. Das Spiel scheitert an künstlich wirkenden Details wie leeren Umgebungen oder teilweise schlechten Animationen. Die Erzählung weist viele Logiklöcher auf und dennoch ist der Versuch eines interaktiven Spiels zumindest im Ansatz gelungen. Until Dawn ist spannende Unterhaltung, die allerdings nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
Until Dawn mag erzählerisch voller Teenie-Slasher-Klischees sein, doch das stört den Gesamteindruck wenig, wenn man den interessanten Plot berücksichtigt. Die Inszenierung gehört außerdem der Oberklasse an und die Charaktere wecken schnell Mitgefühl. Sie sind dazu optisch ansprechend, was am exzellent gelungenen Motion Capture von echten Schauspielern liegt. In puncto Gameplay stehen die Entscheidungen des Spielers im Vordergrund: Nach dem Schmetterlings-Effekt hat jede davon verschiedene Folgen und, um jeden möglichen Ausgang herauszufinden, benötigt man ein Wiederspielen definitiv. Der Ablauf fällt zu jeder Zeit unvorhersehbar aus – unerwartete Wendungen können einen plötzlich überraschen. Das Horrorgefühl ist herrlich, doch wird es nicht überstrapaziert, da auch Actionsequenzen die Handlung sinnvoll ergänzen.
Until Dawn wurde vor der Veröffentlichung wenig Aufmerksam zuteil. Zu abgedroschen klang die Idee um ein paar lüsterne Teenager, deren Vergnügen auf einer einsamen Berghütte durch einen maskierten Mörder gewalttätig gestört wird. Umso überraschender ist letztendlich die hohe Unterhaltung, welche das Actionspiel bietet. Man erhält über jeden gegebenen Charakter Kontrolle und muss Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen selten vorhersehbar und stets berührend sind. Aus diesem Butterfly-Effekt-Schema zieht das Spiel sein gesamtes Potenzial. Obwohl die Figuren nur so von Klischees und Stereotypen vollgepackt sind, beginnt man alsbald mit ihnen mitzuleiden. Die Anspielungen auf das Horrorgenre sind dabei vielfältig. Dennoch fehlt es an richtigen Schockmomenten, so dass Until Dawn eher ein Actionspiel ist. Der cineastische Stil fordert vom Spieler wenig spielerischen Anspruch ab. Die Gestaltung ist sehr atmosphärisch, vor allem das Spiel mit Licht und Schatten weiß zu überzeugen. Trotz unsäglichem Trash überzeugt Until Dawn mit seiner interaktiven Idee. Die entsprechende verzweigte Handlung wird dem Anspruch dabei gerecht.
Dem PS4-Horrorspiel Until Dawn fehlt die echte Spannung, die ein Horrorspiel normalerweise ausmacht. Ein Grund dafür ist die zu zäh ausgefallene Inszenierung zu Beginn des Spiels: Die Vorstellung der ansonsten nicht sehr sympathischen Charaktere dauert allzu lang und die echt packenden Actionsequenzen kommen erst im letzten Drittel des Spiels zum Einsatz. Hingegen überzeugt die Präsentation auf ganzer Linie: beinahe fotorealistische Kulissen, herausragenden Kamera-Perspektiven, tolle Licht- und Schatteneinsätze und mehr als zufriedenstellende Musikuntermalung. Spielerisch ist das Entscheidungs-Feature der Höhepunkt, denn man muss konstant zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen und diese haben danach unterschiedliche Konsequenzen. Somit bewerkstelligt der Titel eine hohe Langzeitmotivation und es kann zu vielen überraschenden Wendungen in der Handlung kommen. Die extrem schwerfällige Bewegungssteuerung nimmt allerdings noch etwas von der Erregung des Spiels.