Broken Age (PC)

Das PC-Spiel Broken Age ist nicht in allen Aspekten gleich gut. Die Optik ähnelt sehr den netten Bildern in einem Kinderbuch, während die orchestrale Musikuntermalung fasziniert. Die deutsche Sprachausgabe bedarf hingegen der Verbesserung, denn abgehackte Momente und Übersetzungsfehler sind häufige Begleiter. Das Spielprinzip ist rätselbasiert und das Rätseldesign variiert von Dialog- über Kombinationsrätsel bis hin zu echten Denkaufgaben. Dabei erfolgt die Steuerung ganz einfach, aber einige der Denkaufträge wirken arg unlogisch und lassen den Spieler lange im Ungewissen. Die Aufgaben in Akt 2 fallen als richtige Übung in Versuch und Irrtum aus, im Unterschied zum allzu leichten ersten Akt. Der Umgebungen fehlt es an Vielfalt, dem Akt 1 an neuen spielbaren Charakteren und es gibt so gut wie keinen Wiederspielwert. Für Ausgleich sorgt die stimmungsvolle Atmosphäre, zu der die interessanten Dialoge sowie die unberechenbaren Wendungen beitragen.

Broken Age ist auf keinen Fall schlecht. Der 2D- Abenteuer ist offensichtlich mit einer Menge Detailverliebheit kreiert. Die Geschichte gelingt mit unterhaltsamen Dialogen sowie, bei entsprechender Einstellung, mit erstklassigen (englischen) Sprechern. Zudem bietet die Story die eine oder andere Überraschung. Dennoch scheitert Broken Age in Sachen Humor und erreicht nur sporadisch das traditionell hervorragende Niveau, wofür Schafer berühmt ist. Was die Qualität bei den Rätseln anbelangt ist eine deutlich Verbesserung bemerkbar. Auch der Umfang der Aufgaben ist gestiegen. Trotzdem enttäuscht Broken Age mit ausgeprägtem Recycling bei Charakteren und Schauplätzen.

„Broken Ages” ist ein modernes, interessantes und witziges Abenteuerspiel für Gamer ab zwölf Jahren. Es zeichnet sich durch zwei sehr humorvolle Geschichten aus, die separat spielbar sind und irgendwann zusammengeführt werden. Die Spielmechanik kennzeichnet es als klassisches Point-and-Click Adventure. Man kann jederzeit zwischen den Geschichten von Vella und Shay wechseln, was das Spiel sehr abwechslungsreich macht. Die Rätsel sind unterschiedlich schwer und reichen von einfach bis sehr anspruchsvoll. Grafisch beeindruckt der Titel mit seinem wunderschönen, an Ölgemälde angelehnten Design und den lebendig umgesetzten Animationen. Positiv hervorzuheben sind zudem die tollen Soundeffekte und die gesamte musikalische Gestaltung. Sowohl die englischen als auch die deutschen Synchronsprecher bieten eine hervorragende Vertonung. Insgesamt handelt es sich hier um ein schönes und gelungenes Adventure-Spiel.

„Broken Age“ erzählt eine simple Geschichte von einem Mädchen, das vor ihrem Schicksal wegläuft und von einem Jungen auf einem Raumschiff, der ein Abenteuer sucht. Es geht geht dabei um das Heranwachsen und das Finden eigener Wege. Dabei wird weniger Wert auf die Handlung gelegt als darauf, dass viele Nebensächlichkeiten in das Gesamtpaket gepackt werden, um irgendwie die Zeit des Spielers zu rechtfertigen. Dennoch wird das Spielgeschehen mit viel Humor und Charme präsentiert. Die Figuren sind nicht oberflächlich gezeichnet und wissen den Spieler mit feinen Dialogen zu überzeugen. Während des Spielgeschehens mit abwechslungsarmen, schwächer werdenden Puzzles verliert die spannend eingeführte Handlung an Gewicht. Auch die Figuren verlieren mit ihren nicht hinterfragten Handlungen an Tiefe. Als nostalgisches Abenteur in einer gut gestalteten Umgebung kann man das Spiel genießen, alles andere hält den Anforderungen der heutigen Konkurrenz nicht stand.