Destiny: König der Besessenen - Legendäre Edition (PS4)

König der Besessenen ist ein Addon für das Spiel Destiny und präsentiert eine neue Story in toller Erzählweise, unterstützt durch hochklassige Videosequenzen. Das Missionskonzept zeigt sich abwechslungsreich und langweilt nicht mit permanenter Hektik und ununterbrochenen Kämpfen gegen eintönige Feinde, sondern bietet auch Patrouillenaufgaben, Suchen und einen neuen Gegner-Typ mit vielen hinterhältigen Fähigkeiten. Unzählige Quests stehen online zur Verfügung und entsperren bei Erfolg tolle Belohnungen, vor allem Waffen. Das Grabschiff von Oryx ist ein neuer, ansprechender Schauplatz mit interessanten Erkundungsmöglichkeiten. Ebenfalls neu sind drei Charakterunterklassen und das veränderte Level-System. Damit ist der Umfang für ein Addon sehr ordentlich geraten, denn auch wenn die Kampagne an sich nicht die umfangreichste ist, entschädigen die unzähligen Quests, die sich hinterher anbieten, dafür vollkommen. Leider haben Spieler ohne dieses Addon allerdings auch auf viele Inhalte des Hauptspiels und der beiden DLCs keinen Zugriff. Doch nicht nur deshalb darf König der Besessenen bei keinem Destiny-Fan fehlen.

Destiny: König der Besessenen hebt das Hauptspiel auf das Niveau, auf dem es schon zum Release hätte sein müssen. Während damals eine unispirierte und schwach präsentierte Story enttäuschte, bekommt man hier eine großartige Geschichte geboten. Ausrüstung, Waffen und Nebenbeschäftigungen gibt es nun endlich in sehr großer Menge. Die Erhöhung der Maximalstufe auf 40, die technischen Verbesserungen im PvP-Modus und die spielerische Optimierung der drei Charakterklassen machen Destiny darüber hinaus zu einem fesselnden und lohnenswerten Multiplayer-Shooter. In Sachen Spielersuche ergibt sich allerdings ein Manko: Nach wie vor muss der Spieler selbst Mitstreiter für die Raids suchen. Hat man keine Freunde zur Hand, erfolgt die Suche umständlich in Suche-nach-Gruppe-Webseiten und kann lange andauern. Wer also sofort und einfach spielen möchte, ist besser bei den Strikes und den PvP-Arenen.

Destiny: König der Besessenen bietet glücklicherweise viele Veränderungen in der Struktur, eine weitläufigere Kampagne und vielfältige neue Aufgaben. Damit kann der Entwickler Bungie vieles retten, was zuvor vermasselt wurde. Für Spieler, die vom Hauptspiel Destiny nicht wirklich angetan waren, lohnt sich nun die Rückkehr, denn der Unterhaltungswert in König der Besessenen ist eindeutig gestiegen. Technisch gelingt eine einwandfreie Ausführung und die neuen Inhalte passen sich dem bisherigen Geschehen perfekt an. Fehlermeldungen und Serverprobleme sind eine Seltenheit. Besonders erfreulich ist, dass die Charaktere in dieser Kampagne tiefgründiger gestaltet sind. Darüber hinaus erhalten die Hüter neue Subklassen. Leider stören lange Ladezeiten das Geschehen und neu eingeführte Ressourcen erschweren das ohnehin schon nicht leicht zu begreifende Wirtschaftssystem. Dennoch ist König der Besessenen der bisherige Höhepunkt der Destiny Veröffentlichungen.

König der Besessenen erweitert das Spiel Destiny mehr als zufriedenstellend. Inhaltlich bringen die vielen neuen Gebiete und das überarbeitete Endgame mehr Abwechslung mit sich, während die neue Story kurzweilig ausfällt und gut in die Haupthandlung hineinpasst. Den Umweg über den Turm könnte das Add-On dagegen noch weniger aufmerksam machen – die gefällige Quest-Übersicht im Charakter-Menü behebt dieses Problem immer noch nicht. Die Rückkehr zum herausragenden und unkomplizierten Level-System fällt jedoch positiv auf, weil das unüberzeugende Loot-Zufallssystem somit verschwindet. Die Gegner agieren clever und fordernd und, wer gerne im Multiplayer spielt, wird sich über die sinnvoll überarbeiteten Strikes sowie umfangreiche PvP-Modi freuen. Audiovisuell stellt sich die Erweiterung packend dar, technisch trüben einzig die hin und wieder langen Ladezeiten das Gesamtbild.

Bei der DLC „Destiny: König der Besessenen“ profitiert das Gameplay von den packenden neuen Fähigkeiten jeder Charakterklasse. Gleichzeitig haben die Entwickler nicht am spektakulären Gunplay gespart. Der bombastische Umfang fasziniert außerdem und beeindruckt mit erhöhten Anspruch und Abwechslung. Die neue locker vierstündige Story punktet zudem durch ihre hochkaratige filmreife Inszenierung, während der charismatische neue Oberschurke Oryx die Atmosphäre positiv beeinflusst. Ein facettenreicheres Endgame und noch weitere praktische Features ergänzen das Gesamtpaket darüber hinaus. Das Fehlen eines Matchmaking-System für die Raids, einer Planeten-Übersichtskarte und einem Charakter-Editor stören allerdings. Playstation-Besitzer verfügen darüber hinaus über Exklusivinhalte – hiermit geht der Trend der vorigen Destiny-DLCs weiter. Der Gesamtpreis für Hauptspiel und Add-Ons ist für manche auch zu viel. Selbst mit allen erwähnten Defiziten ist der Kauf aber nicht zu bereuen.