Libellud Mysterium

"Mysterium" von Asmodee spielen mein Freund und ich regelmäßig mit unserer Familie zusammen. Dabei bin ich immer am liebsten der Geist.

Schon allein die optischen Aspekte waren hier für mich von Anfang an sehr überzeugend. Neben den wie ich finde sehr hübsch gemachten Karten gefallen mir aber auch die Papp-Uhr mit ihren verstellbaren Zeigern, die Häkchen/Kreuz-Kärtchen und die schimmernden bunten Spielenännchen äußerst gut! Am tollsten finde ich aber den aufklappbaren Sichtschutz für den Geist, den ich auch sehr gerne benutze. Hier wurden kleine Taschen eingebaut, sodass ich die Karten immer für alle anderen nicht sichtbar platzieren kann.

Die vielen Visonskarten helfen mir als Geist dabei, all meinen Mitspielern Tipps zu geben, welche Person sie sind und in welchem Raum sie mit welchem Gegenstand den Mord begangen haben. Das klingt wahrscheinlich im ersten Moment nach Cluedo - ähnelt dem anderen Klassiker aber meiner Meinung nach in keiner Art und Weise!

Sehr schön finde ich, dass auf den Visionskarten immer so viel zu sehen ist, zum Beispiel kann ich manchmal einen Schlüssel im Vordergrund und einen Stuhl sowie eine Feder im Hintergrund erkennen - jetzt müssen meine Mitspieler erraten, welcher Hinweis es denn nun genau ist. Ich finde das super kreativ und deshalb gefällt mir "Mysterium" wahrscheinlich auch so sehr. Lustig finde ich auch zu sehen, wie anders man denkt. Ich achte zum Beispiel oft auf Farben und denke gar nicht daran, dass meine Familienmitglieder zuerst auf den Hintergrund schauen und dann vielleicht meinen Hinweis missverstehen.

Wir lassen immer die beiliegende Sanduhr weg, da sie uns zu stressig ist. Die Idee, das alles zu beschleunigen finde ich trotzdem sehr gut - vor allem, wenn man langsame Mitspieler dabei hat.

Ich finde an diesem Gesellschaftsspiel von Asmodee am besten, dass wir alle zusammen spielen. Ich als Geist möchte ja, dass der Mord aufgeklärt wird und auch die Geisterforscher arbeiten zusammen - wenn einer es nicht rechtzeitig schafft, verlieren alle.

Im Warwick-Herrenhaus hat sich ein seltsamer Mord zugetragen, doch der Geist des Verstorbenen ist sich selbst nicht mehr so sicher, was geschehen ist und nun liegt es an euch, dieses Rätsel zu lösen!

Ähnlich wie bei "Cluedo" müsst ihr auch in "Mysterium" den Täter, den Ort des Geschehens und die Tatwaffe ermitteln. Dabei repräsentiert jeder Spieler einen potentiellen Verbrecher. Erst, wenn jeder Spieler seinen Charakter enträselt hat, wird in einer finalen Runde der wahre Übeltäter ermittelt. Ein Spieler wird dazu als "Geist" auserkoren und muss euch mit verschiendenen bunt gestalteten Karten im Stile des Spieles "Dixit" bei der Lösung des Rätsels helfen. Dabei darf er jedoch nicht reden und auch nicht durch Gestik oder Mimik verraten, was des Rätsels Lösung ist. Alle anderen Spieler dagegen dürfen wild spekulieren, worauf die vom Geist verteilten Karten hindeuten. Eine Sanduhr gibt euch die Zeit an, die Ihr zum Raten habt. Auch ist das gesamte Spiel auf sieben Runden beschränkt, sodass ihr nicht ewig Zeit zum Rätseln habt. Findet ihr vor Ablauf dieser sieben Runden den Täter nicht, habt ihr das Spiel verloren.

Fazit: Die Idee und das gesamte Spielkonzept ist absolut fantastisch und gut durchdacht! Das gesamte Material ist hochwertig und zugleich liebevoll gestaltet. Etwa eine Stunde Spieldauer müsst ihr für dieses Brettspiel einrechnen, was ich auch für eine angenehme Spieldauer halte. Habt ihr ersteinmal angefangen mit euren Mitspielern über die Deutung der Karten zu diskutieren, vergeht die Zeit wie im Flug! Aufbau und Vorbereitung sind relativ aufwendig, aber es lohnt sich definitv!
Alle, die Freude an kooperativen Brettspielen haben bei denen man viel Fantasie einsetzen muss, werden viel Spaß an "Mysterium" haben. Ich persönlich kann dieses Spiel absolut weiterempfehlen!

Vielleicht noch ein interessanter Nachtrag: Wer "Dixit", das Spiel des Jahres 2010, besitzt, kann diese Karten mit in "Mysterium" hineinmischen und dadurch für größeren Spielspaß sorgen ;)