| Eigenschaft | Wert |
|---|---|
| Allgemein | |
| Marke | Sony |
| EAN | 0711719284499 |
| Gelistet seit | Juni 2013 |
| Ausführung | Box |
| Erscheinungsjahr | 2015 |
| Genre | Action, Adventure, Action-Adventure, Shooter |
| Max. Anzahl Spieler | 1 |
| Produktlinie | The Order: 1886 |
| Produkttyp | Standardedition |
| Publisher | Sony |
| Sprache | deutsch |
| Alterseinstufung | |
| Altersfreigabe ab (Jahren) | 18 |
| Altersfreigabesystem | USK |
| PEGI-Freigabe ab (Jahren) | 18 |
In London im Jahre 1886 läuft einiges schief und die noch immer existierenden Ritter der Tafelrunde versuchen dies wieder gerade zu biegen. Die alternativ gestaltete Stadt im viktorianischen Zeitalter hat auch einige technisch höchst fortschrittliche Aspekte zu bieten und zu alledem monströse Kreaturen. Diese Steampunk Welt ist großartig gestaltet und überzeugt mit viel Liebe zum Detail. Die Figuren darin wirken absolut realistisch. Das Gameplay entspricht aber dem eines gewöhnlichen Shooters und verspricht kaum etwas Neues. Auch Zwischensequenzen sind eher rar gesät. Das Spiel besitzt viele Schusswechsel, welche solide daherkommen und mit ordentlichen Waffen geführt werden. Es gibt jedoch Schwächen hinsichtlich der Interaktion mit der Umwelt. Manche Scheiben zerspringen nicht oder Tritte in Pfützen zeigen keine Reaktion des Wassers. Diese Mängel stören nicht das Spiel aber ein Stück weit die Atmosphäre. Am schlimmsten gestaltet sich jedoch das Ende, welches sehr abrupt einsetzt und einen Großteil der Fragen offen lässt. Dies ist sehr ärgerlich auch wenn bis dahin The Order: 1886 pure Unterhaltung verspricht.
PS4-Spieler werden sich beim Spiel „The Order: 1886“ über eine sehr ansprechende Grafik freuen, egal ob es um die Beleuchtung, die Partikeleffekte, die Charaktermodelle, die Animationen oder die Umgebungsdetails geht. Technisch mag die 30fps-Bildrate zwar nicht sonderlich faszinieren, gönnt sich aber keinerlei Einbrüche und die Texturen sehen knackscharf aus. So überzeugend die Präsentation ist, so enttäuschend fällt das Gameplay aus: Der Entwickler hat sich für schon altmodische und unspektakuläre Third-Person-Cover-Shooter-Prinzip entschieden und fügt so gut wie keine Neuerungen hinzu. In Hinsicht des Umfangs kontrastieren das detaillierte Leveldesign und das monotone Missionsprinzip miteinander. Gerne wären auch mehr Gegnertypen willkommen und die zahlreichen Minigames, Stealth-Passagen sowie Quick-Time-Events bringen nur moderate Abwechslung mit sich. Sogar mit ihnen hat der Titel allerdings eine mäßige Spieldauer und die Geschichte gibt keinen Grund hinter der Konsole zu bleiben. Dafür ist die Aufruhr-Atmosphäre von 1886er London prima und sehr glaubwürdig eingefangen.
Beim The Order 1886 handeltet es sich um einen aufregenden Shooter, welcher in erster Linie durch brillante Grafik und technische Raffinesse punktet. Um die Spielatmosphäre zu verstärken, verwenden die Entwickler den Cinemascope-Format, jedoch wird der Effekt auf heimische TV-Geräte eher negativ bewertet. Das Spiel überzeugt des Weiteren durch interessante Story und gute Charaktererstellung, allerdings fallen die Quicktime-Events negativ auf. Der Soundtrack sowie die Sprachqualität werden im Test hochgeschätzt. Die fehlenden Craftting-Eigenschaften sowie die geringe Waffenauswahl können einen ungünstigen Einfluss auf das Spielerlebnis haben. Im Großen und Ganzen ist The Order 1886 eine klare Empfehlung.
The Order: 1886 überzeugt vor allem bei der Präsentation: Die Optik begeistert, der Sound ebenfalls, die Technik zeigt keine Schwächen in Sachen Ladezeiten und Steuerung und das tolle Film-Feeling ist bestens gelungen. Eine weitere Stärke des Spiels ist der vielfältige Spielverlauf mit sich abwechselnden Gefechten, Zwischensequenzen und Quick-Time-Events, wobei Letztere besonders großartig sind, wenngleich es etwas zu viele davon gibt. Die Inszenierung der Story und die sympathischen Charaktere wissen ebenfalls zu gefallen, aber leider muss man sich schon nach sieben Stunden wieder von ihnen verabschieden. Verbesserungen wären allerdings im spielerischen Bereich willkommen, denn der Titel setzt ein bisschen zu oft auf gestreckte Ego-Shooter-Kämpfe ohne viel Atmosphäre sowie auf lineare Level. Außerdem macht die deutsche Vertonung nur an bestimmten Stellen eine gute Figur. Der Kauf empfiehlt sich daher eher für Story-Fans.
Thematisch hat „The Order: 1886“ nichts mit dem gleichnamigen Erotik-Film zu tun, aber es verschenkt dann trotzdem gleich zu viel erzählerisches Potenzial. Der Plot könnte viel stimmiger umgesetzt werden, aber vor allem enttäuschen die uninspiriert und repetitiv inszenierten Zwischensequenzen, von denen es ansonsten einer Menge gibt. In Kombination mit den faden und ungünstig im Spielverlauf verteilten QTEs erreicht der Titel ein 08/15-Niveau, das sogar von der wundervollen Präsentation mit eindrucksvoller Akustik, interessanter Grafik und scharfen Gesichtsanimationen nur bedingt wettgemacht wird. Grundsätzlich soll die makellose Technik auch faszinieren und die Waffen sind sehr variantenreich sowie effektvoll im Kampf. Wenn aber ein einfallsloses Gameplay ohne Innovationen, überraschende Momente oder zumindest etwas anspruchsvolle Gegner dahinter steckt, kann man sich darüber nur bedingt freuen. Für den letzten Nagel am Sarg sorgt die sehr kurze Spieldauer. Insgesamt unterhält „The Order: 1886“ kaum wie andere Shooter-Spiele, oder zumindest nicht so viel, dass man selbst nach langer Spielzeit etwas Erinnerungswürdiges im Gedächtnis behält.