Kaufratgeber Fahrradbrillen
Fahrradbrillen sind als funktionelle und gleichzeitig formschöne
Sportbrillen ausgelegt. Sie bieten dem Radfahrer den so wichtigen
Schutz vor Sonneneinstrahlung und Reflektion, Regen, Wind und vor Insekten und Staubpartikeln, die während der Fahrt ins Auge fliegen können. So ist das wichtigste Gut eines Radfahrers gesichert: die freie Sicht. Spezielle
Fahrradbrillen waren bis vor kurzem dem Profiradsportler vorbehalten, mittlerweile tragen mehr und mehr Freizeitfahrer eine
Radsportbrille. Der Markt hat reagiert und es sind zahlreiche Brillen in unterschiedlichen Designs und mit verschiedenen Features im Handel erhältlich.
Fahrradbrille, Sportbrille oder Sonnenbrille – Wo ist der Unterschied?
Auf den ersten Blick sind die
Unterschiede zwischen Radbrillen und herkömmlichen Sonnenbrillen kaum zu sehen, denn es gibt auch einige
Gemeinsamkeiten wie die getönten Gläser oder die meist großen Fassungen, die einen Teil des Gesichts bedecken und so ideal vor der schützen. Die Unterschiede der Sport-Sonnenbrillen beginnen allerdings schon bei den Gläsern, auch die Bügel sind anders gebaut.
Gläser mit Spezialeffekt
Die Gläser von Fahrradbrillen sind mit einer speziellen
Beschichtung versehen, die gleich zwei Funktionen erfüllt. So verhindern sie, dass die Brille beschlägt, selbst bei starken Temperaturschwankungen hat der Radfahrer
freie Sicht. Durch die Beschichtung gleiten Schweiß und Regen zügig ab. Bei schnellen Abfahrten ist dies eine Grundvoraussetzung für die risikoarme Fahrradfahrt. Die Brillengläser sind weiter in Richtung Schläfe, bzw. Ohr gezogen als bei herkömmlichen Brillen. Dadurch wird ein freier Seitenblick gewährleistet und die Schutzfunktion wirkt auch auf der Seite.
Spezialbügel für guten Sitz
Schweiß macht die Haut sehr glitschig, so dass Brillen abrutschen können. Bei der Fahrradbrille ist durch besonders
eng anliegende Bügel vorgesorgt. Trotz Schweißfilm auf Nase, an den Schläfen oder an der Stirn behält die Brille ihre Position und damit auch die vollständige Schutzwirkung. Sind die Bügel im Winkel verstellbar, kann die Brille für jede Kopfform individuell angepasst werden und sitzt dann perfekt, ohne zu drücken.
Konstruktive Extras
Hochwertige Radsportbrillen lassen sich
auf den jeweiligen Einsatzzweck einstellen. So sind die
Gläser austauschbar, auch die
Nasenpads können ausgetauscht, bzw. an die Nasenform angepasst werden. Die Fahrradbrille kann dadurch ideal an die Sicht- und Wetterverhältnisse angepasst werden, zum Beispiel durch
entspiegelte Gläser für lange Fahrten auf stark reflektierenden Asphaltstraßen.
Selbsttönende Fahrradbrillen
Selbsttönende Gläser passen sich der Sonneneinstrahlung an und wechseln die Farbe von hell nach dunkel, je wie stark das Sonnenlicht einfällt. Für Radfahrer ist dies praktisch, die Augen sind optimal geschützt und auch die Sichtverhältnisse stimmen. Besonders in Szenarien, in denen das Licht ganz plötzlich wechselt, sind die anpassungsfähigen Gläser ideal. Pass-Abfahrten mit unerwarteten Tunneln können sonst eine echte Gefahr darstellen, da mit einer herkömmlichen Fahrradbrille die Sicht schlagartig gegen Null geht. Allerdings müssen hier einige Einschränkungen gemacht werden. Denn bis sich die Gläser an
extreme Lichtverhältnisse angepasst haben, können mehrere Sekunden vergehen und im Ernstfall kann diese Zeit zu lang sein. Im Normalgebrauch leisten diese Brillen jedoch ausgezeichnete Dienste und passen sich so allmählich an, wie sich auch die
Lichtverhältnisse über den Tag hinweg verändern.
Radsportbrillen mit Wechselgläsern
Wer weder phototrope (selbsttönende) Gläser noch eine zweite Brille für wechselnde Sichtverhältnisse verwenden will, kann auf
Radbrillen mit Wechselgläsern zurückgreifen. Über Schiebe-, Klapp- oder Steckmechanismen können die Gläser schnell ausgewechselt werden. Häufig haben die Brillen verschiedene Gläser bereits im Lieferumfang inbegriffen, für folgende Sichtverhältnisse sollten die entsprechenden Gläser parat sein:
- Sonnengläser, evtl. Verspiegelt
- Schlechtwetterscheibe in Orange
- Klare Scheibe
Wenn das Wechseln noch so einfach erscheint und mit ein wenig Übung auch einhändig gemacht werden kann: Das Fahrrad sollte aus Gründen der Sicherheit immer abgestellt werden.
Radsportbrillen mit Sehstärke
Profiradsportler, die aufgrund schwacher Augen eine Brille tragen, lassen sich häufig die nötigen Dioptrien in die Gläser einschleifen. Der Freizeitfahrer greift – aufgrund des hohen Preises für die speziellen Gläser – meist auf
Kontaktlinsen oder
Optikadapter zurück. Die Adapterlösung wird auf die Brille aufgeklippt. Damit die Radbrille anschließend dennoch gut sitzt, sollten Modelle mit möglichst vielen Verstellmöglichkeiten gewählt werden. Als Kombinationsmöglichkeit fungieren Brillen mit optischem Einsatz. Hier werden die
Korrekturgläser in die Frontgläser der Radbrille eingesetzt.
Fahrradbrillen für Kinder und Jugendliche
Im Sortiment der Radbrillen sind auch spezielle
Modelle für Kinder und Jugendliche erhältlich. Der Unterschied zu den Erwachsenen-Brillen besteht in der Größe der Fassung, häufig sind Kinder-Radbrillen etwas robuster gearbeitet. Für kleinere Kinder empfehlen sich Radbrillen mit besonders flexiblen Anpassungsmöglichkeiten, wie sie zum Beispiel kaltverformbare Bügelenden aufweisen.
Perfekter Sonnenschutz fürs Auge
Neben dem Schutz vor Wind, Regen und dem Schutz des Auges vor Fliegen oder Partikeln sollen Radsportbrillen meist auch vor zu großer Sonneneinstrahlung schützen. Aus diesem Grund lohnt es sich, die verwendeten Gläser gründlich zu prüfen:
- Das
UV-Licht wird im Brillenglas selbst gefiltert. Deshalb ist auch nicht der Grad der Tönung für die Schutzwirkung verantwortlich, sondern der eingearbeitete UV-Filter.
- Für normale Lichtverhältnisse sind Gläser mit der Bezeichnung
UV 400 ausreichend. Allerdings ist dieser Wert nicht genormt oder standardisiert.
- Auf der Brille sollte eine
CE-Kennzeichnung mit der Aufschrift EN 1836:1997 angebracht sein. Dies sichert zumindest bei renommierten Herstellern die Einhaltung der grundlegenden Sicherheitsanforderungen nach EU-Richtlinie.
- Ein Maß für den Schutz ist die
Absorptionsrate. Diese bezeichnet den Anteil an Licht, der durch die Brillengläser dringt. In Mitteleuropa werden Reduktionswerte zwischen 50 und 75% empfohlen, für extrem helle Umgebungen sind höhere Werte bis 85% besser geeignet.
- Die
Farbe der Gläser ist ein wichtiger Parameter für gute Sicht. Braune und graue Gläser geben die Farben nur leicht verfälscht wieder, orange Gläser sind bei schlechtem Wetter gut geeignet. Die DIN-Norm schreibt vor, dass bei keiner Färbung die Sichtbarkeit von Verkehrsampeln oder das Blaulicht von Rettungsfahrzeugen verfälscht werden darf. Auch den UV-Schutz hat die Farbe keinen Einfluss.
- Gläser mit Schlieren oder Einschlüssen weisen auf mindere Qualität hin. Bei
Qualitätsbrillen ist dies nicht zu befürchten.
Brillengläser aus Polycarbonat
Bei der Fahrradbrille kommt es neben allen anderen Eigenschaften auf ein möglichst geringes Gewicht an. Dies wird zum einen durch schmale Bügelquerschnitte, eine sparsame Fassung und leichtes Material realisiert, zum andern durch leichte Gläser, die in der Regel aus
Polycarbonat gefertigt sind. Mit einer
Kratzschutzbeschichtung versehen, sind diese Gläser kratz- und stoßfest und lange haltbar. Durch eine
Polarisation, die durch eine dünne Schicht im Glasinneren erreicht wird, kommt es nicht zu Spiegelungen. Die Schicht neutralisiert die Rückstrahlung aus dem Sonnenlicht und sorgt so für den UV-Schutz. Polarisierte Gläser sind ein spezielles Feature, über das nicht alle Sonnenbrillen oder Radsportbrillen verfügen.

Online-Redaktion
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