| Eigenschaft | Wert |
|---|---|
| Allgemein | |
| Marke | Deep Silver |
| EAN | 4020628841843 |
| Gelistet seit | Februar 2015 |
| Ausführung | Box |
| Genre | Rollenspiel, Strategie, Beat-em up |
| Max. Anzahl Spieler | 1 |
| Produktlinie | Wasteland |
| Produkttyp | Standardedition |
| Publisher | Sony PlayStation |
| Sprache | deutsch |
| Alterseinstufung | |
| Altersfreigabesystem | USK |
| PEGI-Freigabe ab (Jahren) | 18 |
Das Rollenspiel Wasteland 2 überzeugt in einigen Aspekten und hat in anderen noch Fehler auszubessern. Das ist insbesondere für die Darstellung gültig: Während die Sprachausgabe und die Ödland-Gebiete ordentlich sind, enttäuschen die detailarmen Charaktere, die schlechten Animationen und die unspektakulären Effekte. Der Titel setzt auf die freie Charakterentwicklung ohne Klassen und dank der abwechslungsreichen Team-Spezialisierungen, die hohe Wichtigkeit von Deckung und Positionierung sowie der tollen KI ist das exzellent gelungen. Lediglich die mangelnden Spezialfähigkeiten geben Grund zur Klage. Die Spielbalance fällt zudem durchschnittlich aus: Einerseits begeistern die vier wählbaren Schwierigkeitsgrade und unfaire Momente gibt es nicht, andererseits geht der schwerfällige Einstieg einem bald auf die Nerven und das Tutorial könnte deutlich tiefer ins Detail gehen. Mit über 50 Stunden Spielzeit, unzähligen Geheimnissen und Nebenaufgaben, viel Hintergrund-Infos und riesigen Textmengen erfüllt der Umfang hingegen höchste Erwartungen und steigert den Wiederspielwert. Die Story und die Spielatmosphäre sind letztlich extrem packend.
Das von Kickstarter produzierte Spiel Wasteland 2 von inXile Entertainment erscheint im Director's Cut nun auch auf den neuesten Konsolen. Als Mitglied der sogenannten Desert Ranger schreitet man in Wasteland 2 durch ein postapokalyptisches Ödland und muss eine Vielzahl spannender Aufgaben lösen und komplexe Entscheidungen treffen. Die Charaktere des Teams sind dabei sehr großzügig auswählbar. Die Kämpfe finden rundenbasiert statt und leben von einer Menge taktischer Raffinesse. Im Director's Cut wurden die Grafik überarbeitet, die Sprachausgabe erweitert und einzelne Perks und Quirks hinzugefügt. Speziell für die PlayStation 4 und die Xbox One war die Umsetzung der komplexen Steuerung von Charakteren, Kampfsystem und Inventar-Management sicherlich schwierig. InXile Entertainment hat jedoch dafür eine gute Lösung gefunden, vorausgesetzt der Spieler gibt sich mit der etwas längeren Eingewöhnungszeit zufrieden. Wasteland 2 ist ein altmodisches Rollenspiel mit beeindruckender Atmosphäre, welches durch Komplexität und rabiate Kämpfe auch auf den neuen Konsolen punkten kann.
Wasteland 2: Director’s Cut ist auch für die PS4 erhältlich und richtet sich vor allem an Fans des rundenbasierten Rollenspiel-Genres. Die Ingame-Atmosphäre fällt genauso mitreißend wie beim Vorgänger aus und die Schlachten bieten ein hohes Herausforderungsniveau mit ihrem Taktik verlangenden Konzept. Hinzu überzeugt das Charaktergestaltungssystem, das ein Klassensystem ersetzt und dem Spieler viele komplexe, niemals aber überladen wirkende Individualisierungsoptionen für die Figuren bietet. Die dialogische Darstellung gehört dank hochklassiger englischer Sprecher zur Oberklasse und auch die unzähligen gut geschriebenen Texte imponieren. Es fehlt allerdings die optische Faszination – besonders die Charaktermodelle sind alles andere als Hingucker. Das Kampfsystem nutzt sich schnell ab und es fließt kaum Abwechslung im Laufe des Spiels. Nicht zuletzt wäre der Einstieg für diejenigen extrem hart, die mit dem trägen Story-Start nicht hätten zurechtkommen können.
Mit geringfügig verbesserter Grafik und an die Konsolen angepasster Steuerung erscheint Wasteland 2 im Director’s Cut. Das postapokalyptische Spiel von Brian Fargo ist kein allzu leicht zu bewältigendes Vergnügen und beruft sich auf viele Mechanismen alter Rollenspiel-Klassiker. Schon der Start birgt viele Herausforderungen, die vor allem für Neueinsteiger schwierig sein könnten. Nach dem dritten Weltkrieg muss man eine Gruppe aus vier Desert Rangers bilden. Die Verteilung der wenigen Talente gestaltet sich dabei schwierig, da man nicht weiß, was einen später erwartet. Da eine Neuverteilung später ausgeschlossen ist, kann man sich daher auf einen eventuellen Neustart einstellen. Im Geschehen gesellen sich viele weitere Charaktere zu der Gruppe, die sehr skurril gezeichnet sind. Konversationen werden als Text angezeigt. Es gibt daher viel zu lesen und vor allem für die Konsolenversionen ist die Schriftgröße zu klein ausgefallen. Die Qualität der Übersetzung ist noch immer nicht perfekt, aber besser als in der Originalversion. Wasteland 2 lässt dem Spieler viele Freiheiten und es gibt eine Menge zu entdecken. Die Rundenkämpfe lassen jedoch wie schon zuvor etwas Innovation vermissen.
Wasteland 2: Director's Cut ist dem Original vom vorigen Jahr gegenüber deutlich gerundeter und lohnenswerter, wenn auch nicht ohne Fehler. Schon präsentativ fallen zwei Verbesserungen auf: die optimierte Kamerasteuerung sowie die stimmungsvolleren Lichteffekte. Insgesamt ist das Spiel somit optisch ordentlich, aber kein grandioser Hingucker. Hingegen weiß die Bedienoberfläche zu überzeugen: Nach zwei, drei Stunden Einarbeitung kann man ganz einfach navigieren und steuern sowie viele Eigenschaften anpassen, darunter Schriftgröße und Textgeschwindigkeit. Darin besteht jedoch das zweite Hauptproblem – die deutsche Übersetzung fällt wieder sehr schlecht aus. Abermals imponiert das etwas komplexere Kampfsystem, wobei die Platzierung der Feinde besser angepasst ist und der Spieler große Gruppen Gegner effizienter durch Beschüsse eliminieren kann. Die Atmosphäre liefert eine tolle Mischung aus humorvollen Momenten, einer böse wirkenden Spielwelt und einer umfangreichen Charakterentwicklung. Nicht zu vergessen, das Spiel fühlt sich mit dem Konsolen-Gamepad angenehm zu spielen an.