Ratgeber Pflanzensamen
Jeder Hobbygärtner hat jede Menge davon und im Moment sind sie auch was die Ökologie und die Weltwirtschaft betrifft, in aller Munde, denn wer sie hat, kann sich selbst ernähren und kann auch das Pflanzengesicht dieser Welt mitbestimmen. Die Rede ist von
Pflanzensamen.
Am Anfang war der Samen
Jedes pflanzliche Leben beginnt mit einem
Samenkorn und selbst in unserer hochtechnisierten Welt ist den meisten Menschen der Wert von Samen noch bewusst. Wer einen Garten hat, oder einen Balkon, hat bestimmt schon die bunten Tütchen Blumensamen, Gemüsesamen, oder jede Art von Salat gekauft und ausgesät. Wer sich einer neuen Kulturbewegung in einer der großen Städte angeschlossen hat, kennt vielleicht sogar schon die Guerilla-Gärtner, die die brachliegenden Flächen der Betonwüsten mit Samenbomben bewerfen und so für mehr Grün und mehr Blumenvielfalt in den Stadtvierteln sorgen. Durch die Guerilla-Gärtner wurde aus Saatgut und den Samentüten eine Kommunikationsplattform, die Menschen in einer Nachbarschaft verbindet. Dort wird getauscht und empfohlen, geteilt und gemeinsam gesät und geerntet.
Die Qualität der Samen
Bei den Menschen, die sich mit ihrer eigenen Gesundheit, sowie der unseres Planeten befassen, spielt die Qualität des Saatguts eine herausragende Rolle. Man will nicht irgendeinen Tomatensamen, oder irgendeinen Pflücksalat, man will biologische, ungebeizte Ware und möglichst auch noch von alten Sorten, auf jeden Fall aber von Sorten, die nicht genmanipuliert wurden.
Mit der
Sortenvielfalt und dem Erhalten von alten Sorten bei Obst und Gemüse, befassen sich viele Vereine und auch wissenschaftliche Institutionen. Auch im Handel ist Saatgut zu bekommen, das nicht nur biologisch ist, sondern wo man mit dem Kauf auch den Erhalt einer alten Tomatensorte, oder einer alten Gurkensorte unterstützt. In jedem Fall lohnt es sich beim Samenkauf auf die Herkunft zu achten und Qualitätsstandards zu berücksichtigen. Hier sind ein paar Cent mehr sinnvoll investiert und der Ertrag, oder die Qualität der Erbsen, Bohnen, oder auch der Blumen, die man später aus den Samen zieht, rechtfertigen den höheren Preis.
Rasensamen für den Garten
Wenn man einen Garten hat, aber keine
Beete anlegen will, so braucht man doch gelegentlich zumindest Grassamen. Hier sollte man vor allen Dingen darauf achten, ob man Grassamen für sonnige, oder für schattige Standorte kauft. Achten Sie hier auch auf die Keimzeit und auf die Belastbarkeit. Wenn Ihre Kinder auf dem Rasen Fußball spielen dürfen, muss der Rasen besonders strapazierfähig sein. Besonderheiten beim Grassamen sind
Blumenwiesen-Rasen-Mischungen. Nicht jeder will mehr diese eher sterilen Rasenflächen. In den letzten Jahren hat sich in den Gärten der Trend nach Blumenwiesensamen immer mehr durchgesetzt. Dabei wird statt reinem Gras eine Mischung aus Gras und Blumen gesät. Wichtig ist dafür, dass Sie bereit sind, die Wiese, die dann entsteht, wochenlang nicht zu mähen, denn wenn Sie das kurze Gras bereits mähen, können die Blumen in der Samenmischung sich nicht entwickeln. Ohne großen gärtnerischen Aufwand ist eine Blumenwiese auch nur dann machbar, wenn der Rasen noch nicht angelegt war, also bei einer Neupflanzung.
Gemüse und Blumensamen für Garten und Balkon
Blumen und Gemüsesamen spielen besonders im Frühjahr eine Rolle, denn gesät wird bei uns zwischen März und Ende Mai. Samen verringern ihre Keimfähigkeit wenn sie zu lange gelagert werden, es macht also wenig Sinn, die Samen vom letzten Jahr noch weiter zu verwenden. Besonders bei Blumen ist das Angebot sehr vielfältig. Vorwiegend werden die einjährigen Blumen als Samen angeboten. Die Blumen, die jedes Jahr wiederkommen, kauft man besser als Stauden im Töpfchen. Diese einjährigen Blumen sind die Farbtupfer auf dem Balkon, oder im Garten und können auch spontan überall dazwischen gesät werden, wo noch ein kahles Fleckchen übrig geblieben ist. Es gibt auch Blumensamenmischungen für Gartenbeete, oder den Balkon, die Sie einfach in den vorbereiteten Boden legen, angießen und sich dann überraschen lassen. Wichtig bei Blumensamen ist, dass Sie die Samen nicht zu tief legen. Es reicht, wenn Sie die winzigen Blumensamen nur auf die Erdoberfläche legen, sanft andrücken und dann eine dünne Schicht Erde über die Samen rieseln lassen. Wenn Sie die Samen auf der Fensterbank vorziehen, müssen Sie bereits im Februar damit beginnen. Besonders nach dem Keimen brauchen die Winzlinge
viel Licht, sonst werden sie schwächlich und die Stiele zu dünn.
Gemüsesamen
gibt es lose in kleinen Tütchen, oder aber auf Saatbänder gezogen. Diese Saatbänder sind sehr sinnvoll, denn sie verhindern, dass man beim Aussäen zu viele Samen auf die gleiche Stelle legt. Die Saatbänder lassen sich einfach im Garten auf die Erde legen. Sie werden dann auch mit etwas Erde bedeckt und angegossen.
Samen in der Küche
In der modernen Ernährung spielen
Pflanzensamen eine wichtige Rolle. Besonders im Winter, wenn es wenig frisches Grün zu ernten und zu kaufen gibt, kann man selbst Samen zum Keimen bringen und diese dann als
Sprossen essen. Grundsätzlich kann man jeden Samen zum Keimen bringen, besonders häufig werden aber als Sprossen Kresse, Alfalfa, oder auch Weizen verwendet. Natürlich ist dabei die Qualität der Samen besonders wichtig und eine biologische Qualität ist empfehlenswert. Einfach gemacht wird einem diese Nutzung der Samen, wenn man sich Keimschalen kauft, die übereinander gestapelt auf die Fensterbank gestellt werden können. Samen die eingeweicht werden, sind auch sonst ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Leinsamen zum Beispiel ist sehr gesund, stärkt das Immunsystem und hilft der Verdauung bei Verstopfung. Er muss entweder über Nacht eingeweicht, oder aber geschrotet werden, bevor er der Nahrung zugefügt wird. Auch Stevia, die Wundersüßpflanze aus Südamerika, kann man als Samen kaufen und dann auf der Fensterbank selbst ziehen.
Samen für jede Wohung
Immer mehr Menschen möchten der Natur helfen und ihre Ernährung wieder selbst in die Hand nehmen. Sie sind mit der Anzucht und dem Handel der Pflanzen unzufrieden und suchen nach neuen Möglichkeiten. Unter dem Begriff "urbanes Gärtnern" gibt es mittlerweile immer mehr Ideen, wie man auch in einer Wohnung ohne Balkon und Garten selbst Gemüse ziehen kann und sich seine Nahrung, wenigstens teilweise, selbst beschaffen kann. Da werden alle möglichen
Gefäße, von alten Glühbirnen, über abgeschnittene Plastikflaschen, bis zu aufgehängten schwarzen Müllsäcken als Pfanzcontainer verwendet und ins oder ans Fenster gehängt. Auch die Fensterbänke sind nicht mehr voller Geranien, sondern voller Pflücksalat, Radieschen, oder Stevia. Auch hier braucht man zuerst das Saatgut und macht sich damit unabhängig. Nebenbei für die Kinder der Familie ein wundervoller Naturkundeunterricht, der sie zu achtsameren Erdenbürgern werden lässt.

Online-Redaktion
Unser Team besteht aus RedakteurInnen, deren umfangreiches Wissen auf jahrelanger journalistischer Erfahrung im E-Commerce beruht. Wir recherchieren mit Begeisterung alle Informationen zu den unterschiedlichsten Themen und fassen diese für Sie übersichtlich in unseren Ratgebern zusammen.