Ratgeber Gangschaltungen
Fahrräder gehören zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln im Straßenverkehr. Allerdings muss ein verkehrstaugliches Fahrrad eine ganze Reihe von Kriterien erfüllen, damit für den Fahrer und die anderen Verkehrsteilnehmer eine ausreichende Sicherheit gewährleistet ist. Diese Vorgaben sind zum größten Teil vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Dazu gehören zum Beispiel zwei funktionstüchtige und voneinander unabhängige Bremsen, eine ausreichend laute Klingel, sowie eine umfassende Beleuchtung. Diese besteht im Idealfall aus mehreren (Speichen)Reflektoren, einer weißen Frontlampe und einem roten Rücklicht.
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Elementen verfügt ein Fahrrad natürlich auch über eine notwendige Grundausstattung, ohne die es überhaupt nicht zum Fahren gebraucht werden könnte. Diese schließt zwei Räder, einen Rahmen, Lenker und Sattel, sowie die Kette und eine Gangschaltung ein.
Gangschaltungen Allgemeines
Im Folgenden soll die Radschaltung als ein wichtiges Element der Fahrrad-Grundausstattung einmal etwas genauer vorgestellt werden. Anbei finden Sie eine kurze Übersicht über die wesentlichen Punkte:
- Die Bauart und die Bedienweise
- Die Fertigungsqualität der verarbeiteten Materialien
- Die Montage und Reparaturmöglichkeiten
Die Fahrrad-Gangschaltung gehört zu den elementaren Bestandteilen eines Fahrrads, da sie das Anpassen der Übersetzung an die Umgebungsbedingungen ermöglicht. Die Übersetzungsanpassung ist deshalb notwendig, weil mit ihrer Hilfe größere Geschwindigkeiten bei einem kleineren Kraftaufwand erreicht werden können. Grundsätzlich gilt: Zur Bewältigung einer ebenen Strecke, wird eine höhere Übersetzung zur Erreichung einer höheren Geschwindigkeit benötigt. Wer hingegen oft kurvenreiche Straßen mit größerer Steigung fährt, bedarf einer deutlich niedrigeren Übersetzung. Eine niedrigere Übersetzung geht nämlich mit einem signifikant geringeren Kraftaufwand einher, was bei ansteigenden Wegabschnitten sehr viel angenehmer ist als das Fahren an der Leistungsgrenze.
Was versteht man unter der Übersetzung?
Mit der
Übersetzung wird im Allgemeinen die Zahl der Umdrehungen bezeichnet, die das Hinterrad des Fahrrads bei einer Kurbelbewegung der Pedale zurücklegt. Genauer gesagt, handelt es sich hierbei um das Verhältnis der Zähne des Kettenblattes zur Anzahl der Ritzelzähne.
Verarbeitung und Qualität der Materialien
Fahrradschaltungen von Marken wie Shimano bestehen zumeist aus robusten und korrosionsbeständigen Metallen. Dadurch wird eine hohe Belastbarkeit der gesamten Vorrichtung erzielt, die vor allem auf ansteigenden Wegstrecken eine wichtige Rolle spielt. Beim Kauf eines Fahrrads sollten Sie darauf achten, dass die Gangschaltung präzise verarbeitet wurde und die Verbindungsstellen exakt verschweißt wurden. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Fahrrad-Gangschaltungen zuverlässig funktionieren und die gewünschte Übersetzung zustande kommt.
Typen von Gangschaltungen
Die erste Variante stellt die
Kettenschaltung dar. Seit dem Jahre 1940 wird sie in Kombination mit Fahrrädern eingesetzt. Kennzeichen einer Kettenschaltung sind die Ritzel am Hinterrad und die Zahnräder im vorderen Bereich der Konstruktion. Das Schalten der Kette, also das Umlegen auf die verschiedenen Zahnräder, erfolgt mit Hilfe eines Schaltwerks oder eines Umwerfers. Der Unterschied von Schaltwerk und Umwerfer besteht in der Montage. Das bedeutet, dass das Schaltwerk vorrangig im hinteren Bereich zu finden ist, während der Umwerfer vorne sitzt.
Bei der Kettenschaltung handelt es sich im Allgemeinen um eine preisgünstigere Form der Fahrradschaltungen. Gleichzeitig bietet sie dem Nutzer aber eine große Anzahl an Übersetzungsmöglichkeiten. Die Anzahl der Gänge wird bei der Kettenschaltung entsprechend dem folgenden Beispiel ermittelt: Besitzt ein Fahrrad im vorderen Bereich drei Kettenblätter und kombiniert dazu sieben Ritzel, so verfügt es insgesamt über 21 Gänge. Grundsätzlich kann die Anzahl der Gänge in einem Bereich von 5 bis 30 variieren. Besondere Kettenschaltungen unterscheiden sich dadurch, dass nicht die Kette, sondern das Ritzelpaket, also die hinteren Kettenblätter, verschoben werden.
Anstatt der Kettenschaltung werden oft auch die im Jahre 1902 entwickelten
Nabenschaltungen eingesetzt. Diese bestehen aus einem oder mehreren Umlaufrädergetrieben, die vom Fahrer auf unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse eingestellt werden können. Bei der Nabenschaltung ist der Schaltmechanismus direkt mit der Nabe des Hinterrads verbunden. Die gesamte Konstruktion ist geschlossen, wodurch diese im Gegensatz zur Kettenschaltung deutlich besser gegen Schmutz und andere Witterungseinflüsse geschützt ist. Daraus resultiert natürlich auch ein geringerer Wartungsaufwand.
Früher unterschieden sich Nabenschaltungen von den Kettenschaltungen auch durch ihren sehr viel höheren Preis. Diese enorme Preisdifferenz hat sich heute jedoch relativiert, so dass sowohl die Preise der Ketten-, als auch der Nabenschaltungen in einem erschwinglichen Bereich liegen.
Nabenschaltungen sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Besonders häufig sind Modelle mit 2, 3, 4, 5, 7 oder 14 Gängen. All diese Modelle zeichnen sich durch ein komplexes Innenleben aus. Dieses ist zwar weniger störanfällig, lässt sich aber auf Grund der Komplexität von Laien nicht ohne größeren Aufwand reparieren. Gegenüber der Kettenschaltung besitzt die Nabenschaltung noch einen weiteren Vorteil: Diese kann nämlich auch aus dem Stand heraus verändert werden, wohingegen die Gänge der Kettenschaltung nur während der Fahr variiert werden sollten. Ein spezielles Modell der Nabenschaltungen stellt die
stufenlose Nabenschaltung dar. Sie verzichtet auf Zahnräder und verwendet stattdessen Reibräder. Ebenfalls üblich sind Kombinationen aus Ketten- und Nabenschaltungen, die eine hohe Anzahl an Gängen zur Verfügung stellen.
Die dritte und letzte Gruppe stellen die sogenannten
Tretlagerschaltungen dar. Auch hier kann das Übersetzungsverhältnis vom Fahrer verändert werden. Die Modifizierung erfolgt in diesem Fall mit Hilfe eines Getriebes, das zwischen Kurbel und Kettenrad sitzt.
Hinweis: Abgesehen von der Nabenschaltung können natürlich auch die anderen Formen der Gangschaltungen gegen Wind und Wetter geschützt werden. Dies geschieht in der Regel mit Hilfe eines Schutzblechs, das separat erstanden und montiert werden kann. Beachten Sie jedoch, dass auch wenn Ihre Gangschaltung von einem Gehäuse geschützt wird, eine regelmäßige Wartung und Pflege nicht automatisch entfällt.
Die Pflege der Fahrradkette kann das Entfernen von Schmutz und das Schmieren der Kette beinhalten. Geschmiert wird in der Regel mit Öl oder Schmiermitteln. Als Schmiermittel eignen sich spezielle Kettenfließfette. Ihr Vorteil besteht in der festen Konsistenz, wodurch sich das Schmiermittel wie ein fester Film um die Kette legt.
Die Bedienung – Den Gang umschalten
Radschaltungen können auf unterschiedliche Weise bedient werden. Für welche Form der Bedienung Sie sich entscheiden, ist von Ihren persönlichen Vorlieben abhängig. Zur Auswahl stehen Schalthebel am Lenker oder am vorderen Rahmen, sowie Zweihebelgriffe und Drehgriffschalter. Der Schalthebel wird üblicherweise mit einem Bowdenzug kombiniert. Hierbei handelt es sich um eine Art Seilzug, die bei den modernen, elektronischen Schaltungen durch eine elektrische Schaltung ersetzt wird.
Die Bedienung der Gangschaltung ist in der Regel recht einfach. Wichtig ist, dass der Fahrer beim Schalten mit den Pedalen nach vorne und nicht nach hinten tritt. Da die Kraftübersetzung im oberen Teil der Kette von statten geht, sollte man die Kette beim Schalten kurzzeitig entlasten. So stellen Sie sicher, dass die Kette vollständig zwischen den Kettenblättern wechseln kann. Auch wenn das Schaltwerk für hohe Belastungen ausgelegt ist, wirkt sich eine solche Vorgehensweise zumeist deutlich materialschonender aus.

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