Aktualisiert: 29.05.2018 | Autor: Nadine Gebhardt
Ein knackigeres, schärferes Bild und mehr Programme – auch wenn Kabelfernsehen in weiten Teilen Deutschlands immer noch analog ausgestrahlt wird, gibt es gute Gründe auf die digitale Variante umzusteigen.
Digitales Kabelfernsehen ist auch unter dem Kürzel DVB-C bekannt. Es leitet sich von der englischen Bezeichnung für die digitale Ausstrahlung von Rundfunksignalen über den Kabelanschluss ab: „Digital Video Broadcasting – Cable“.
Um in den Genuss der besseren Bildqualität und der größeren Programmauswahl zu kommen, benötigen Sie nichts weiter als ein digitaltaugliches Empfangsgerät – einen sogenannten DVB-C-Receiver. Weitere Kosten fallen nicht an. Die monatlichen Kabelgebühren, die Sie bislang für den analogen Empfang entrichtet haben, decken auch den digitalen Empfang ab.
Nichtsdestotrotz bildet das Kabelfernsehen das Schlusslicht bei der Digitalisierung des deutschen Rundfunks. Beim Antennenfernsehen war die Umstellung von analog auf digital bereits im Dezember 2008 abgeschlossen, beim Satellitenfernsehen im April 2012. Aber auch aus den Kabelnetzen wird das analoge Fernsehen langsam aber sicher verschwinden. Schließlich ist es technisch längst veraltet. Wer auf einem großen Flachbildfernseher schon einmal analoges Kabelfernsehen gesehen hat, weiß, dass diese beiden Technologien nicht zusammengehören.
In 3 Bundesländern wird das analoge Kabelfernsehen im Juni 2017 abgeschaltet.
Betroffen sind Kabel-Kunden in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. In allen anderen Bundesländern gibt es für die Analog-Abschaltung noch keinen verbindlichen Termin.
Mit einem DVB-C-Receiver ist der Umstieg auf digitales Kabelfernsehen problemlos möglich. Zudem locken die Geräte mit interessanten Zusatzfunktionen. So können Sie mit einigen Modellen z.B. das TV-Programm aufzeichnen, zeitversetzt anschauen oder sogar aufs Tablet streamen.
Im nachfolgenden Kaufberater verraten wir Ihnen, worauf es beim Kauf eines DVB-C-Receivers ankommt.
Digitales Kabelfernsehen wird über den gleichen Kabelanschluss an der Wand bereitgestellt wie das analoge. Für den Empfang benötigen Sie nur ein entsprechendes Empfangsgerät, das das digitale Signal verarbeiten kann. Solche Empfangsgeräte werden als digitale Kabelreceiver bzw. DVB-C-Receiver bezeichnet.
Den Receiver schalten Sie zwischen den Kabelanschluss und den Fernseher. Der Anschluss an die Kabeldose erfolgt über ein Antennenkabel (im Fachjargon Koaxialkabel), der Anschluss an den Fernseher für gewöhnlich über ein HDMI-Kabel.
In neueren Flachbildfernsehern ist ein DVB-C-Empfänger schon eingebaut. Diese Fernseher können Sie direkt über das Antennenkabel mit der Kabeldose verbinden. DVB-C-Receiver in Form von Beistellgeräten (Set-Top-Boxen) haben ihre Daseinsberechtigung trotzdem nicht verloren. Sie sind nicht nur preiswerter in der Anschaffung als ein neuer Fernseher, sondern zeichnen sich oftmals auch durch einen höheren Bedienkomfort und einen größeren Funktionsumfang aus.
Mittlerweile empfangen Sie via DVB-C eine Vielzahl hochauflösender TV-Programme (HDTV), die ein schärferes und detailreicheres Bild zeigen als TV-Programme in Standardauflösung (SDTV). Voraussetzung hierfür ist, dass die im DVB-C-Receiver verbaute Empfangseinheit HD-fähig ist. Das ist heutzutage aber bei so gut wie allen Geräten der Fall. Im Handel werden fast nur noch HDTV-Receiver angeboten. Receiver, die lediglich den Empfang von Fernsehen in Standardauflösung unterstützen, sind weitgehend vom Markt verschwunden.
Viele HD-Programme sind kostenpflichtig.
Frei empfangbar sind nur die HD-Sender der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Der Großteil der privaten HD-Sender wird dagegen verschlüsselt ausgestrahlt und ist nur gegen Gebühr empfangbar.
Die Preise für DVB-C-Receiver reichen von 25 € bis 500 €. Die große Preisspanne ergibt sich in erster Linie durch die unterschiedliche Ausstattung und den daraus resultierenden Funktionsumfang. Geräte, die am unteren Ende des Preisspektrums angesiedelt sind, beschränken sich auf ihre Funktion als Empfangsgerät für digitales Kabelfernsehen. DVB-C-Receiver, die zusätzlich eine Aufnahmefunktion oder Zugriff auf Internetdienste bieten, sind ab ca. 50 € zu bekommen. Am oberen Ende des Preisspektrums finden sich schließlich Receiver, die auf dem frei konfigurierbaren Linux-Betriebssystem basieren.
Linux-Receiver eignen sich nur für technisch versierte Benutzer.
Receiver, die mit dem offenen Betriebssystem Linux arbeiten, können durch den Benutzer mithilfe von sogenannten Plug-ins modifiziert und um zahlreiche Funktionen ergänzt werden. Allerdings setzen Linux-Receiver ein umfangreiches Expertenwissen voraus. Sie eignen sich damit nicht für jedermann.
Die Ausstattung von DVB-C-Receivern variiert. Wie viele Anschlüsse und Tuner verbaut sind, hängt von der Preisklasse und den Einsatzmöglichkeiten des Geräts ab. Receiver, die mit einer internen Festplatte bestückt sind, dienen gleichzeitig als Rekorder.
Je nach Ausstattung bringen DVB-C-Receiver mal mehr, mal weniger Anschlüsse mit. Nachfolgend haben wir für Sie alle wichtigen Informationen zu den einzelnen Schnittstellen zusammengefasst.
Video-Anschlüsse dienen der Übertragung von Bild und Ton zwischen Geräten. Für die Verbindung mit einem modernen Flachbildfernseher besitzen ausnahmslos alle DVB-C-Receiver einen HDMI-Anschluss. Nicht wenige Geräte bieten zudem noch weitere Video-Anschlüsse, z.B. für die Verbindung mit einem älteren TV-Gerät oder einem DVD-Rekorder.
Cinch-Buchsen werden auch als RCA-Anschlüsse bezeichnet.
Da dieser Anschluss-Typ von der Radio Corporation of America entwickelt wurde, sind im englischsprachigen Raum die Bezeichnungen „RCA connector“ oder „RCA jack“ geläufiger. Cinch-Buchsen sind an fast allen HiFi- und Heimkino-Geräten zu finden.
Auch gesonderte Audio-Anschlüsse finden sich auf vielen Geräten. Darüber können Sie externe Lautsprecher mit dem DVB-C-Receiver verbinden, falls Sie den Ton nicht über die TV-Lautsprecher ausgeben wollen.
2 Audio-Anschlüsse stehen zur Auswahl:
Die Anbieter von Bezahlfernsehen nutzen unterschiedliche Verschlüsselungssysteme. Gängige Systeme sind z.B. CONAX, Nagravision oder Irdeto. Für jedes Verschlüsselungssystem ist eine passende Smartcard bzw. ein passendes CI-/ CI+-Modul erforderlich.
Folgende 3 Schnittstellen zur Nutzung von Pay-TV-Angeboten gibt es:
Smartcard-Reader
Verfügt der DVB-C-Receiver über einen eingebauten Smartcard-Reader, benötigen Sie kein CAM zum Freischalten der Programme. Sie können die Smartcard Ihres Kabelnetzbetreibers oder Pay-TV-Anbieters direkt in den Kartenleser stecken. Da die Entschlüsselungsfunktion im Kartenleser integriert ist, müssen Sie aber unbedingt darauf achten, dass die verwendete Smartcard mit dem Kartenleser kompatibel ist.
DVB-C-Receiver, die als Free-to-Air-Receiver (FTA-Receiver) vermarktet werden, sind nicht für den Empfang verschlüsselter Programme geeignet.
Free-to-Air-Receiver können nur unverschlüsselte Programme empfangen, da sie weder über einen Smartcard-Leser noch einen CI+-Schacht verfügen.
Digital-Receiver sind längst nicht mehr nur reine Empfangsgeräte.
Über folgende Anschlüsse können Sie die Modelle vielfältig nutzen:
Weitere Informationen zu den Themen PVR- und Internetfunktionalität haben wir im Kapitel Zusatzfunktionen zusammengestellt.
Receiver für das digitale Satellitenfernsehen verfügen dementsprechend über einen DVB-S-Tuner, Receiver für das digitale Antennenfernsehen über einen DVB-T-Tuner.
Des Weiteren wird zwischen Single- und Twin-Tuner unterschieden – was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn Ihr neuer DVB-C-Receiver über eine Aufnahmefunktion verfügen soll.
Single-Tuner
Besitzt der DVB-C-Receiver einen Single-Tuner, ist nur eine DVB-C-Empfangseinheit im Gerät integriert. Deshalb können Sie mit einem Single-Tuner immer nur den Sender aufzeichnen, der gerade eingestellt ist. Wechseln Sie den Sender, wird die Aufnahme entweder abgebrochen oder das neu eingestellte Programm aufgezeichnet. Dafür kosten Geräte mit Single-Tuner nicht viel. Sie sind schon ab 50 € erhältlich.
Verwechseln Sie einen Twin-Tuner nicht mit einem Dual-Tuner.
Obwohl die beiden Bezeichnungen sehr ähnlich klingen, unterscheiden sich Dual- und Twin-Tuner grundlegend voneinander. Twin-Tuner setzen sich aus 2 Empfangsteilen für ein und denselben Empfangsweg zusammen. Dual-Tuner bieten hingegen 2 Empfangsteile für 2 unterschiedliche Empfangswege, z.B. für Kabel (DVB-C) und Antenne (DVB-T). Letztere sind z.B. in sogenannten Kombi-Receivern verbaut. Wird hier während der Aufnahme auf ein anderes Programm umgeschaltet, wird die Aufzeichnung für gewöhnlich abgebrochen.
Es gibt auch noch Receiver, die über 3 oder 4 Tuner verfügen. Triple- oder Quad-Tuner sind jedoch die Ausnahme und nur bei sehr teuren Geräten mit Linux-Betriebssystem zu finden.
Mehr über die Aufnahme von TV-Programm mit einem DVB-C-Receiver erfahren Sie im Kapitel PVR-Funktion.
Einige DVB-C-Receiver verfügen über eine interne Festplatte. Diese Geräte werden auch als Festplattenreceiver bezeichnet. Eine interne Festplatte ermöglicht Ihnen die Aufnahme sowie zeitversetzte Wiedergabe (Time-Shift) der empfangenen Kabelprogramme. Wie viele Aufnahmen auf die Festplatte passen, hängt von ihrer Speicherkapazität ab. Sie wird in Gigabyte (GB) oder Terabyte (TB) angegeben. 500 GB sind inzwischen Standard. Damit können Sie etwa 250 h (Stunden) in SD-Qualität bzw. 120 h in HD-Qualität aufzeichnen.
Je nach Speicherkapazität und Funktionsumfang kosten Festplattenreceiver zwischen 300 € und 500 €. Das Angebot wird jedoch von Jahr zu Jahr kleiner, da es inzwischen eine günstigere Alternative gibt: DVB-C-Receiver, die die Aufnahme und zeitversetzte Wiedergabe auf externe Speichermedien erlauben. Solche Geräte sind schon ab 50 € erhältlich.
Was Sie über die Aufnahme von TV-Programm auf externe Speichermedien wissen müssen, können Sie im Kapitel PVR-Funktion nachlesen.
Preiswerte DVB-C-Receiver bieten meist nicht mehr als die Grundfunktionen. Für Extras wie Aufnahme- oder Internetfunktionalität müssen Sie etwas mehr zahlen.
Alle DVB-C-Receiver verfügen über die folgenden Grundfunktionen.
Sie erleichtern die Inbetriebnahme und Bedienung der Geräte.
OSD-Menü
In der Regel liegt das Menü, über das alle Einstellungen und Funktionen eines DVB-C-Receivers aufgerufen werden, als OSD-Menü vor. OSD steht für „On-Screen-Display“ und bedeutet nichts anderes, als dass das Menü des Receivers auf dem TV-Bildschirm eingeblendet wird. Zwar verfügen viele DVB-C-Receiver über ein eigenes Display. Aufgrund der kompakten Abmessungen der Geräte ist dieses Display aber viel zu klein, um alle Menü-Informationen gut lesbar darstellen zu können. Deshalb werden dort nur einfache Informationen wie z.B. die Programmnummer oder die Uhrzeit ausgegeben. Überdies ist das OSD-Menü auf vielen Receivern mehrsprachig.
DVB-C-Receiver können über verschiedene Zusatzfunktionen verfügen, die die Einsatzmöglichkeiten der Geräte erweitern. Verglichen mit Modellen, die lediglich die Grundfunktionen bieten, sind diese Kabelreceiver teurer. Durch Zusatzfunktionen wie die PVR- und die Time-Shift-Funktion erübrigt sich aber z.B. der Kauf eines DVD- oder Blu-ray-Rekorders.
Häufig können Sie den Herstellerangaben entnehmen, welche Datei-Formate der jeweilige DVB-C-Receiver unterstützt.
DVB-C-Receiver, die sich per LAN oder WLAN mit anderen Geräten im Haus vernetzen lassen, beherrschen darüber hinaus das Streaming von Medien-Dateien. Sie können Musik, Fotos und Videos also kabellos über das Heimnetzwerk abrufen. Für eine reibungslose Kommunikation zwischen den Geräten sorgen dabei herstellerübergreifende Standards zur Datenübertragung wie UPnP (Universal Plug and Play) und das darauf basierende DLNA (Digital Living Network Alliance).
Vielen Nutzern ist eine PVR-Funktion wichtig. Die Abkürzung PVR steht für „Personal Video Recorder“, bedeutet also, dass der DVB-C-Receiver mit einer Aufnahmefunktion ausgestattet ist. Bis vor wenigen Jahren war diese Funktion nur Festplattenreceivern, sprich Geräten mit einer internen Festplatte, vorbehalten. Inzwischen unterstützen viele Modelle die Aufnahme des TV-Programms auch über den USB-Anschluss. Solche DVB-C-Receiver werden als PVR-ready bezeichnet oder mit dem Schlagwort USB-Recording beworben.
Wird die Aufnahmefunktion über den USB-Anschluss realisiert, können verschiedene externe Datenträger als Speichermedium dienen:
Externe Festplatten
Externe Festplatten sind in verschiedenen Baugrößen und mit verschiedenen Speicherkapazitäten erhältlich. Gängige Baugrößen sind 3,5″ (Zoll) und 2,5″, wobei sich die Zoll-Angabe auf den Durchmesser der Speicherscheibe bezieht. In puncto Speicherkapazität bieten 3,5″-Festplatten oftmals das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Gegensatz zu den kleineren 2,5″-Varianten müssen sie jedoch über ein eigenes Netzteil mit Strom versorgt werden. Zudem arbeiten sie nicht geräuschlos. Empfindliche Ohren könnten sich daran stören. 2,5″-Festplatten sind deutlich leiser und kommen ohne Steckdose aus, sodass sie unterm Strich die bessere Wahl sind. Alternativ können Sie auch eine externe SSD (Solid State Drive) als Speichermedium für TV-Aufnahmen nutzen. SSDs sind im Betrieb gar nicht zu hören, da sie im Unterschied zu klassischen 3,5″- und 2,5″-Festplatten keinerlei mechanische Bauteile besitzen. Obendrein erreichen sie Bestwerte in puncto Schreibgeschwindigkeiten. Allerdings kosten SSDs noch immer 5- bis 10-mal so viel wie klassische Festplatten mit vergleichbarer Speicherkapazität. Externe Datenträger können Sie einfach und schnell austauschen, z.B. gegen ein Modell mit mehr Speicherkapazität. Eine interne Festplatte bietet Ihnen diese Flexibilität nicht. Inzwischen bekommen Sie aber auch Festplattenreceiver, die zusätzlich über einen PVR-fähigen USB-Anschluss verfügen, bei Bedarf also problemlos um ein externes Speichermedium ergänzt werden können.
Aufnahmen, die mit einem DVB-C-Receiver erstellt wurden, lassen sich meist auch auf anderen Geräten abspielen und sogar bearbeiten. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Sie betrifft verschlüsselte Sender, die mit einem CI+-Modul decodiert werden. Oftmals lassen sich diese Sender nur mit einem zertifizierten Festplattenreceiver des Kabelnetzbetreibers oder Pay-TV-Anbieters aufzeichnen und abspielen.
Weitere Informationen zum CI+-Verschlüsselungsverfahren finden Sie im Kapitel Schnittstellen für Pay-TV. Im Kapitel Tuner können Sie außerdem nachlesen, welche Vorteile ein Twin-Tuner für die PVR-Funktion hat.
Jeder DVB-C-Receiver mit Aufnahmefunktion bietet ferner eine Funktion für zeitversetztes Fernsehen, die auch Pause- oder Time-Shift-Funktion genannt wird. Die Funktion erlaubt es Ihnen, eine laufende Sendung anzuhalten und zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Klingelt an der spannendsten Stelle im Film also das Telefon, müssen Sie lediglich die Time-Shift-Taste auf der Fernbedienung drücken: Schon wird die Sendung auf der Festplatte zwischengespeichert. Häufig lässt sich die Time-Shift-Funktion auch dauerhaft aktivieren (Auto-Time-Shift). Dann startet die Funktion automatisch, sobald Sie ein TV-Programm einschalten.
Im Unterschied zu herkömmlichen Aufnahmen ist die Wiedergabe von Time-Shift-Aufnahmen zeitlich begrenzt. Meist kann die Sendung für maximal 90 min pausiert werden. Außerdem ist mit der Time-Shift-Funktion das Vorspulen und somit das Überspringen von Werbeblöcken möglich.
Das Überspringen von Werbepausen ist nicht immer möglich.
Viele verschlüsselte Sender nutzen über das CI+-Verschlüsselungsverfahren die Möglichkeit, die Vorspul-Funktion zu sperren, um das Überspringen von Werbepausen zu verhindern
Einige DVB-C-Receiver haben eine Bild-im-Bild-Funktion (auch PiP-Funktion, abgeleitet vom Englischen „Picture in Picture“). Diese Funktion erlaubt es dem Benutzer, über dem laufenden TV-Programm ein verkleinertes Vorschaubild auf ein anderes Programm einzublenden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Receiver mit 2 separaten Empfangsteilen (Twin-Tuner) ausgestattet ist. Geräte mit einem einfachen Empfangsteil unterstützen diese Funktion nicht.
Mehr über Twin-Tuner erfahren Sie im Kapitel Tuner.
Praktischer Nutzen der Bild-im-Bild-Funktion: Sie können z.B. Sportübertragungen, die zur gleichen Zeit ausgestrahlt werden, parallel verfolgen. Oder Sie zappen während einer Werbepause durch die Programme, während Sie das ursprüngliche Programm über die Bild-im-Bild-Funktion stets im Blick behalten und das Ende der Werbepause so nicht verpassen.
Die Internetfunktionen von DVB-C-Receivern fallen sehr unterschiedlich aus. Während einige Modelle lediglich HbbTV-Unterstützung bieten, warten andere zusätzlich mit einem Browser und diversen Apps auf.
Um die Funktionen nutzen zu können, müssen Sie den Receiver per LAN oder WLAN mit dem Internet verbinden.
Neben einer Fernbedienung und Verbindungskabeln gibt es noch weiteres Zubehör für DVB-C-Receiver:
Eine Fernbedienung wird grundsätzlich mit jedem DVB-C-Receiver mitgeliefert. Alternativ können Sie den Receiver mit der TV-Fernbedienung steuern. Das funktioniert aber nur, wenn das Gerät per HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbunden ist und die HDMI-CEC-Funktion unterstützt.
Über die HDMI-CEC-Funktion können Heimkino-Geräte untereinander kommunizieren.
Das Kürzel CEC steht für Consumer Electronics Control. Schon mit der HDMI-Version 1.1 wurde das Steuerungsprotokoll eingeführt. Es funktioniert herstellerübergreifend. Im Idealfall reicht also eine einzige Fernbedienung aus, um alle per HDMI miteinander verbundenen Geräte zu bedienen.
Eine weitere Option ist eine Universalfernbedienung. Es gibt vorprogrammierte und lernfähige Modelle. Eine vorprogrammierte Universalfernbedienung stellen Sie mithilfe von Zahlencodes auf Ihre Geräte ein. Die Zahlencodes finden Sie entweder in einer Tabelle in der Bedienungsanleitung oder in einer Datenbank, die direkt auf der Fernbedienung hinterlegt ist. Auch lernfähige Universalfernbedienungen verfügen in der Regel über eine interne Code-Datenbank. Falls die Datenbank unvollständig ist, können Sie diese Modelle aber in den Lernmodus versetzen und die Tastenfunktionen per Infrarot-Verbindung von der Originalfernbedienung „überspielen“.
Ist der DVB-C-Receiver netzwerkfähig, können Sie ihn darüber hinaus mit Ihrem Smartphone oder Tablet steuern. Dafür müssen Sie auf Ihrem Mobilgerät lediglich eine passende Fernbedienungs-App herunterladen. Es gibt herstellerspezifische und herstellerübergreifende Fernbedienungs-Apps.
Nicht immer sind alle erforderlichen Kabel im Lieferumfang von DVB-C-Receivern inbegriffen. Das gilt sowohl für das wichtigste Verbindungsstück, das HDMI-Kabel, als auch für alle weiteren, eventuell benötigten Kabel.
HDMI-Kabel werden in unterschiedlicher Länge, Verarbeitungsqualität sowie mit verschiedenen Stecker-Typen angeboten. Chip.de hat alles Wissenswerte zu HDMI-Kabeln zusammengefasst und gibt wichtige Tipps zum Kauf.
Besitzt der Kabelreceiver keinen internen Speicher, können externe Datenträger wie Festplatten oder USB-Sticks als Speichermedium für TV-Aufnahmen dienen. Je höher die Speicherkapazität des externen Datenträgers ist, desto mehr Sendungen können darauf aufgezeichnet werden. Ein 90-minütiger Spielfilm in Standardauflösung benötigt etwa 3 bis 4 Gigabyte (GB) Speicher. Der genaue Wert ist abhängig vom jeweiligen Sender und dem Aufnahmeformat, das der DVB-C-Receiver verwendet. Ein Spielfilm in HD-Auflösung beansprucht gut doppelt so viel Speicherplatz.
Wichtig: Die USB-Schnittstelle des Receivers muss die Aufnahme auf externe Datenträger explizit unterstützen. Die Hersteller kennzeichnen solche USB-Schnittstellen als PVR-ready.
Am besten eignen sich 2,5″-Festplatten als Speichermedium für TV-Aufnahmen. Warum das so ist, können Sie im Kapitel PVR-Funktion nachlesen.
Wer kostenpflichtige Programmangebote mit dem DVB-C-Receiver empfangen möchte, benötigt eine sogenannte Smartcard bzw. ein CI+-Modul mit eingesteckter Smartcard. Solche Abo-Karten bzw. -Module sind direkt beim gewünschten Kabelnetzbetreiber bzw. Pay-TV-Anbieter zu erwerben. Um das Abo nutzen zu können, muss der DVB-Receiver Ihrer Wahl über einen kompatiblen Smartcard- bzw. CI+-Schacht verfügen.
Weitere Informationen zum Thema haben wir im Kapitel Schnittstellen für Pay-TV zusammengefasst.
Nicht alle netzwerkfähigen Kabelreceiver bringen zusätzlich zu ihrem LAN-Anschluss ein integriertes WLAN-Modul mit. Wer das Gerät dennoch kabellos ins Heimnetzwerk einbinden möchte, kann die WLAN-Funktion mit einem entsprechenden Adapter nachrüsten. Angeschlossen wird der Adapter über USB.
Greifen Sie am besten zu einem DVB-C-Receiver mit 2 USB-Anschlüssen. Hat der DVB-C-Receiver nur einen USB-Anschluss, müssen Sie den WLAN-Adapter jedes Mal rausziehen, wenn Sie die Schnittstelle z.B. für TV-Aufnahmen oder die Medienwiedergabe von einem USB-Datenträger nutzen wollen.
Ein DVB-C-Receiver lässt sich in wenigen Schritten anschließen und in Betrieb nehmen. Sie benötigen dazu lediglich ein Stromnetz-, ein Antennen- und ein HDMI-Kabel.
So schließen Sie einen DVB-C-Receiver an:
Sofern beide Geräte einen SCART-Anschluss besitzen, können Sie die Verbindung zwischen DVB-C-Receiver und Fernseher auch über SCART herstellen. Allerdings ist der SCART-Anschluss ein veralteter Video-Anschluss, der die digitalen Fernsehsignale nur analog ausgibt und sich zudem nicht zur Übertragung hochauflösender Signale eignet. HD-Signale werden bei einer SCART-Verbindung auf die Standardauflösung von 567 x 720 Pixeln heruntergerechnet.
Ohne Qualitätseinbußen werden die digitalen Fernsehsignale aus dem Kabelnetz nur über den digitalen HDMI-Anschluss übertragen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, verbinden Sie Receiver und Fernseher also per HDMI miteinander.
Einige DVB-C-Receiver bieten neben SCART und HDMI auch noch weitere Anschlussmöglichkeiten. Mehr dazu können Sie in der Rubrik Video-Anschlüsse nachlesen.
Die Abkürzung PVR steht für „Personal Video Recorder“ (persönlicher Videorekorder). DVB-C-Receiver mit einer PVR-Funktion bieten grundsätzlich die Möglichkeit, das digital empfangene Kabelfernsehen aufzuzeichnen. Einige Geräte sind zu diesem Zweck mit einer internen Festplatte ausgestattet. Andere Geräte tragen die Bezeichnung „PVR-ready“, das heißt, über USB muss ein externes Speichermedium an den Receiver angeschlossen werden.
Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Kaufberater in der Rubrik PVR-Funktion.
Sie können Ihren bereits vorhandenen DVD- oder Festplatten-Rekorder weiterhin verwenden. Dafür müssen Sie ihn lediglich mit dem DVB-C-Receiver verbinden (z.B. per SCART oder HDMI). Achten Sie also darauf, dass der Receiver ausreichend passende Anschlüsse mitbringt.
Außerdem müssen Sie daran denken, 2 Timer für Aufnahmen zu programmieren: 1-mal am Receiver und 1-mal am Rekorder. Ansonsten startet die Aufzeichnung nicht automatisch. Auch können Sie während der Aufnahme kein anderes Programm schauen. Das klappt nur, wenn Sie einen weiteren Digital-Empfänger an den Rekorder anschließen.
Es geht auch wesentlich einfacher: Greifen Sie besser gleich zu einem DVB-C-Receiver mit integrierter Aufnahmefunktion (PVR-Funktion). Wenn der Receiver darüber hinaus einen Twin-Tuner besitzt, können Sie während der Aufnahme sogar den Sender wechseln – ohne dass ein weiteres Gerät den knappen Platz unterm Fernseher beansprucht.
Die Abkürzung DVB-C steht für „Digital Video Broadcasting – Cable“. Dabei handelt es sich um die englische Bezeichnung für die digitale Übertragung von Fernsehsignalen über Kabel, kurz digitales Kabelfernsehen.
Bei DVB-C2 handelt es sich um eine Weiterentwicklung von DVB-C. Der Nachfolgestandard wurde bereits 2010 vorgestellt, wird bis dato aber noch nicht von den Kabelnetzbetreibern verwendet. Grund hierfür ist, dass die Ausstrahlung hochauflösender TV-Programme (HDTV) auch schon mit dem Vorgänger DVB-C möglich ist.
Anders verhielt es sich beim digitalen Satelliten- und Antennenfernsehen: Hier gelang die HDTV-Ausstrahlung erst mit der Umstellung auf DVB-S2 bzw. DVB-T2.
In den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg wird das analoge Kabelfernsehen am 30. Juni 2017 abgeschaltet. Über kurz oder lang wird die Analog-Abschaltung auch in den anderen Bundesländern erfolgen. Einen verbindlichen Termin gibt es hier aber noch nicht.
Der Umstieg von analogem auf digitales Kabelfernsehen ist denkbar einfach. Ein neuer Kabelanschluss ist nicht erforderlich. Auch das digitale Fernsehsignal wird über die altbekannte Kabeldose an der Wand bereitgestellt. Für den Umstieg benötigen Sie lediglich ein Empfangsgerät, das den DVB-C-Standard unterstützt.
Die günstigste Lösung ist ein DVB-C-Receiver, der an den Fernseher angeschlossen wird. Alternativ können Sie auch ein neues TV-Gerät erwerben. In modernen Flachbildfernsehern ist der Empfänger für digitales Kabelfernsehen (DVB-C-Tuner) bereits eingebaut. Eine solche Neuanschaffung reißt aber ein deutlich größeres Loch ins Portemonnaie als ein DVB-C-Receiver.
Wenn Ihr Fernseher über einen integrierten DVB-C-Tuner verfügt, benötigen Sie nicht zwingend einen DVB-C-Receiver für den Empfang von digitalem Kabelfernsehen. Ein DVB-C-Tuner gehört allerdings erst seit einigen Jahren zur Grundausstattung von TV-Geräten. Haben Sie Ihren Fernseher vor 2009 erworben, ist in dem Gerät vermutlich nur ein Empfänger für analoges Kabelfernsehen verbaut. Hier ist der Anschluss eines DVB-C-Receivers unumgänglich, sofern Sie kein neues TV-Gerät erwerben wollen.
Eine große Auswahl an TV-Geräten mit integriertem DVB-C-Tuner finden Sie auf unserem Preisvergleich. Solche Fernseher sind eine gute Lösung, wenn Sie wenig Platz für zusätzliche Geräte haben. Häufig bieten DVB-C-Receiver aber einen höheren Bedienkomfort und Zusatzfunktionen, mit denen die eingebauten DVB-C-Tuner von Fernsehern nicht dienen.
Neuere Flachbildfernseher verfügen in der Regel über einen Empfänger für DVB-C.
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um herauszufinden, ob Ihr TV-Gerät mit einem solchen Empfänger ausgestattet ist:
Werfen Sie einen Blick in die Bedienungsanleitung Ihres TV-Geräts.
Jeder DVB-C-Receiver ist mit einer Empfangseinheit, einem sogenannten Tuner, ausgestattet. Der Tuner filtert die gewünschten digitalen Bild- und Tonsignale heraus, die über den Kabelanschluss ankommen, und leitet sie an das Ausgabegerät weiter. Das Ausgabegerät ist für gewöhnlich ein Fernseher mit einem HDMI-Anschluss. Ist der DVB-C-Receiver per HDMI mit dem Fernseher verbunden, erfolgt die Weiterleitung auf digitalem Wege.
Handelt es sich bei dem Ausgabegerät um einen älteren Fernseher ohne HDMI, muss der DVB-C-Receiver eine analoge Schnittstelle für den Anschluss mitbringen. Ist der DVB-C-Receiver z.B. per SCART mit dem Fernseher verbunden, wandelt er die digitalen Bild- und Tonsignale um und leitet sie als analoge Signale zum TV weiter.
Vor dem Kauf eines DVB-C-Receivers sollten Sie sich über Ihre Anforderungen an das Gerät im Klaren sein. Wenn Sie mit dem Gerät einfach nur digitales Kabelfernsehen auf Ihren Fernseher holen wollen, können Sie zu einem günstigen Modell mit Grundausstattung greifen. Sie müssen lediglich auf die Anschlüsse achten, die das Gerät mitbringt. Für die Verbindung mit einem modernen Flachbildfernseher ist ein HDMI-Anschluss vollkommen ausreichend. Analoge Anschlüsse wie SCART sind nur dann von Bedeutung, wenn Sie den DVB-C-Receiver an ein älteres TV-Gerät anschließen wollen. Möchten Sie neben Free-TV auch verschlüsselte Sender auf den Bildschirm holen, darf außerdem ein CI+-Schacht oder Smartcard-Leser nicht fehlen.
Wenn Sie den DVB-C-Receiver auch als Aufnahmegerät nutzen wollen, achten Sie darauf, dass das Gerät eine PVR-fähige USB-Schnittstelle hat. Ist die Schnittstelle nicht PVR-fähig, können Sie darüber nur Multimedia-Dateien abspielen, aber keine Programme auf ein externes Speichermedium aufzeichnen. Von Vorteil ist zudem ein Twin-Tuner, damit Sie während der Aufnahme den Sender wechseln und ein anderes Programm schauen können.
Falls Sie noch kein Smart-TV haben, könnte ein DVB-C-Receiver mit Internetfunktionen interessant für Sie sein. Allerdings empfiehlt sich ein genauer Blick auf die Herstellerangaben, da sich die Internetfunktionen von Gerät zu Gerät unterscheiden.
Sie benötigen mehr Informationen für eine Kaufentscheidung? Dann werfen Sie einen Blick in die Rubriken Ausstattung und Funktionen in unserem Kaufberater.
Für den Empfang eines zusätzlichen Programmpakets erhalten Sie vom Anbieter eine Smartcard bzw. ein CI+-Modul mit Smartcard.
Demzufolge muss der DVB-C-Receiver über einen passenden Smartcard- bzw. CI+-Slot verfügen. Fehlt dieser Steckplatz, können Sie die Programme aus dem Zusatzpaket nicht empfangen.
Mithilfe der Testberichte und Kundenbewertungen, die Sie auf unserem Portal zu den verschiedenen Geräten finden, können Sie sich vor dem Kauf ein Bild von den Umschaltzeiten machen.
Inzwischen setzen alle Anbieter von Bezahlfernsehen, auch die verschiedenen Kabelnetzbetreiber, ausschließlich auf den CI-Nachfolger CI-Plus (CI+). CI+-Module sind nicht abwärtskompatibel, können also nur mit DVB-C-Receivern mit einem CI+-Schacht verwendet werden. In einem einfachen CI-Schacht funktionieren sie nicht.
DVB-C-Receiver, die CI+-Module unterstützen, sind in der Regel am aufgedruckten CI+-Logo zu erkennen. Der CI+-Schacht selbst unterscheidet sich optisch nicht von einem herkömmlichen CI-Schacht.
Programme, für deren Empfang ein CI+-Modul erforderlich ist, sind mit einem digitalen Kopierschutz versehen. Durch den Kopierschutz müssen Sie mit gewissen Nutzungseinschränkungen rechnen, die von den Sendern festgelegt werden und die PVR- und die Time-Shift-Funktion betreffen:
Über Nadine Gebhardt
Seit über 10 Jahren in der E-Commerce-Branche zuhause, war ich schon für die unterschiedlichsten Verbraucherportale als Redakteurin und Marktbeobachterin tätig. Als fester Teil der billiger.de-Redaktion verrate ich Ihnen, worauf es aktuell beim Kauf verschiedener Produkte ankommt.