Ravensburgers „Schwarzer Peter Schaf“-Kartenspiel habe ich ursprünglich hauptsächlich deswegen in einem Onlineshop gekauft, um den dortigen Einkaufsmindestwert zu erreichen, der mir eine Versandkostenfreiheit garantierte und dieses Kartenspiel war günstiger als die Versandkosten im Übrigen für mich gewesen wäre; zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen also, zumal wir in der Familie ohnehin Kleinkinder haben, also die alterstechnische Zielgruppe, der Gäste und Besucher gerne mal bei einem Treffen eine Tafel Schokolade spendieren: Ich habe stattdessen vorzugsweise kleine Spielzeuge im Gepäck und bin besonders von den diversen spezifischen Mitbringspielen, die insbesondere Ravensburger anbietet, schwer angetan.
„Schwarzer Peter“ ist für die Meisten vermutlich das erste Kartenspiel, mit welchem sie in Berührung gekommen sind und diese Schaf-Version von Ravensburger ist ganz besonders putzig, dass man sich schon fast freuen kann, wenn man letztlich verliert, sprich: die Schafkarte in den Händen behält. Als ich das Spiel in den virtuellen Einkaufskorb packte, stieß ich auch auf die Bewertung einer Mutter, die kundtat, dass ihr Kind sehr lange geglaubt habe, wer letztlich den schwarzen Peter übrig hat, habe gewonnen.
Bei den „Schwarzer Peter“-Sets aus meiner Kindheit war die „Verliererkarte“ zumeist wirklich grausig und ich erinnere mich nur zu gut, dass ich mich vor einer dieser Karten richtiggehend fürchtete.
Vor dieser Ravensburger-Ausgabe sollte sich nun niemand ängstigen; ich finde, dass das schwarze Schaf hier tatsächlich das mit Abstand niedlichste Motiv ist, und auch die anderen Bilder sind gen Bauernhof-Thema ausgerichtet und werden in den Motivecken am oberen Kartenrand nochmals wiedergegeben (auch wenn ich mir das Traktor-Symbol, welches aussieht wie ein dunkler Knopf, nicht so recht erklären kann: ich mutmaße, es soll einen Traktorreifen versinnbildlichen).
Die Karten sind allerdings aus vergleichsweise dünnem Karton, was ich unglücklich angesichts der doch sehr jungen Zielgruppe erachte: Die Karten zeigen schnell kleine Knicke oder Risse auf und Kinder haben da sehr bald den Dreh raus, diese auch auf der Rückseite ersichtlichen minimalen Schäden als Markierungen zu identifizieren.
Das Material ist also eher für erfahrenere Kartenspieler geeignet, die wissen, worauf es bei diesen Spielen ankommt, und die Spielkarten von vornherein entsprechend vorsichtig anfassen.
Dieses Ravensburger-Spiel sehe ich von daher als Durchgangsware, die kaum mehr als eine Generation bzw. eine spielende Familie übersteht: Wird das Spiel tatsächlich beispielsweise ein halbes Jahr rege gespielt, denke ich nicht, dass man es danach noch an eine befreundete Familie und ihre Kinder weiterreichen könnte.
Man sollte zudem wirklich zu Dritt sein, um das Spiel spannend spielen zu können; ohnehin ist es auch ab drei Spielern gekennzeichnet und wir haben es testweise zu Zweit gespielt, aber da hat man dann eben das Problem, dass man immer weiß, wer die Peter-Karte aktuell in den Händen hält, die ja immer ein Spieler in der Hand haben muss.
Apropos in der Hand haben: Für die jüngsten Mitspieler empfiehlt sich hier ein Kartenhalter, von der Größe der Hände her, werden die meisten Kinder vermutlich just schon eingeschult worden sein, bis sie in der Lage sind, die Karten alleine so aufzunehmen und in den Händen anzuordnen, ohne dass sie ihre Spielkarten quasi allen Mitspielern ständig versehentlich, aber unabdingbar, offen präsentieren. Von daher empfiehlt es sich durchaus, den kleinsten Mitspielern sonst einen erfahreneren Spieler als „Teamplayer“ zur Seite zu stellen, der ihnen bei der Handhabung und vor Allem der Handhaltung der Karten behilflich ist: Dann haben auch die Jüngsten von Anfang an Freude und müssen sich nicht ärgern, dass sie körperlich noch nicht in der Lage wären, mit den etwas Größeren Karten zu spielen.
Ich finde die Motive wirklich sehr süß gestaltet und kann mich immer wieder daran erfreuen. Auch den Kindern gefallen diese sehr gut. Die Karten an sich sind ziemlich dünn, man muss also darauf achten, dass man diese nicht aus Versehen knickt. Denn dann kann man diese Karte für immer erkennen und das Spiel macht nicht mehr so viel Spaß wie vorher.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Kartenwerte leider nur oben stehen. Daher muss man sie immer in der richtigen Richtung halten, was aber besonders Kindern immer ein paar Probleme beschert. Einige der Symbole habe sogar ich nicht verstanden, die hätte man etwas anders gestakten können.
Sonst funktioniert das Spiel aber wie gewohnt, nur ist es manchmal nicht so eindeutig. Ich empfehle, es auf jeden Fall mindestens mit drei Leuten zu spielen, sonst wird es langweilig. Bestenfalls startet man sogar mit vier, dann hat man länger etwas davon. Ich finde es aber erstaunlich, dass die Kinder immer wieder daran Spaß haben. Sie haben auch die Möglichkeit zu üben, dass sie es sich nicht anmerken lassen, wenn sie den schwarzen Peter haben.
Insgesamt finde ich diese Spiel wirklich sehr süß gemacht. Allerdings werden die Kinder manchmal auch richtig wütend, wenn sie wissen das sie den schwarzen Peter gerade bekommen haben. Teilweise muss man aber echt viele Karten auf einmal in der Hand halten, dass finde ich sehr nervig. Den Kindern fällt dann auch immer wieder etwas herunter.
Die Qualität der Karten an sich hätte ruhig besser sein können, sie knicken einfach zu leicht um wie ich finde. Da sie so dünn sind kann man sie auch nicht so leicht aufheben. Insgesamt mag ich dieses Spiel aber sehr gerne, wir haben damit auch schon so unglaublich viel gespielt!
Außergewöhnlich hochwertige Bewertungen werden mit dem Prädikats-Siegel ausgezeichnet.