Aktualisiert: 19.06.2018 | Autor: Online-Redaktion
Diabetes hat sich zu einer Volkskrankheit entwickelt. Mindestens 6 Millionen Deutsche leiden darunter – einige wissen noch nichts von ihrer Erkrankung. Durch eine regelmäßige Kontrolle können Diabetiker ihre Blutzuckerwerte im gesunden Bereich halten: Für den Check eignen sich Blutzuckermessgeräte.
Blutzuckermessgeräte sind kleine Computer, welche die Konzentration des Zuckers (Glukose) im Blut ermitteln. Sie helfen Diabetikern, ihre Blutzuckerwerte zu kontrollieren und gezielt zu therapieren. Dadurch erhalten sie Sicherheit im Alltag. Nachdem der Diabetiker den genauen Wert seines Blutzuckers kennt, kann er entsprechend handeln.
Immer und überall sollte das Blutzuckermessgerät deshalb dabei sein. Das ist problemlos möglich: Inzwischen sind die Messgeräte so klein und handlich, dass sie im Alltag nicht stören. Durch ihre relativ großen Displays werden sie oftmals sogar mit Smartphones verwechselt.
Vom Urin zum Blut
Die Glukosemessung im Blut begann etwa 1900. Mit Hilfe von Chemikalien, Wärmezufuhr und einer Farbskala konnte ein ungefährer Wert ermittelt werden. Für den alltäglichen Gebrauch war diese Art der Blutzuckermessung noch ungeeignet.
Erst im Jahre 1964 wurde der erste Teststreifen für das Blut entwickelt. Ein neuartiges Ablesegerät bestimmte über einen relativ großen Blutstropfen den Wert in einigen Minuten.
Heute benötigen die Messgeräte nur noch einen sehr kleinen Blutstropfen und auch die Mess-Zeit hat sich verkürzt: Aus Minuten wurden Sekunden.
Das körpereigene, lebenswichtige Hormon Insulin hilft dabei, die Glukose zu verwerten, die aus der Nahrung ins Blut gelangt. Bei Diabetikern ist dieser Vorgang gestört oder findet nicht statt. Die Folge davon ist: Die Blutzucker-Werte schwanken stark und neigen zu Extremen. Eine Kontrolle ist bei bestimmten Diabetes-Formen daher vorbeugend, bei anderen sogar lebenswichtig. Denn es drohen eine Unter- oder eine Überzuckerung. Auch Menschen ohne Diabetes können ihren Blutzucker kontrollieren, um gesünder zu leben.
Damit Sie das richtige Messgerät finden, haben wir für Sie die wichtigsten Informationen in unserem nachfolgenden Kaufberater zusammengestellt.
Blutzucker messen sollte einfach, alltagstauglich und komfortabel sein. Dabei kommt es darauf an, welche Funktionen des Geräts gewünscht sind. Aber auch Bedienung, Handlichkeit und Zubehör spielen eine Rolle. Wir informieren Sie in unserem Kaufberater darüber, was die unterschiedlichen Geräte können und welches Modell genau zu Ihren Bedürfnissen passt.
Besondere Ausstattungsmerkmale des Messgerätes bieten mehr Komfort im Alltag.
Blutzuckermessgeräte haben unterschiedliche Ausstattungsmerkmale, vom besonders großen Display bis zur Speichermöglichkeit für gemessene Werte.
Das Blutzuckermessgerät und die Blutzuckerteststreifen bilden eine funktionelle Einheit und werden immer zusammen verwendet.
Um den Blutzucker messen zu können, benötigen Sie einen kleinen Blutstropfen aus der Fingerbeere für den Teststreifen. Gewonnen wird er mit einer Stechhilfe. Dies ist ein zusätzliches Gerät, das die Form eines Stiftes hat und deshalb oft Pen genannt wird. Der Pen besitzt eine integrierte Nadel und wird an die Fingerkuppe gelegt. Betätigen Sie die Stechhilfe, schnellt die Nadel heraus und sticht in den Finger.
Der Teststreifen wird in die dazugehörige Einführöffnung am Messgerät gesteckt. Auf dem Teststreifen befinden sich kleine Biosensoren, welche die Glukose im Blut in ein Signal umwandeln. Das Gerät misst elektronisch dieses Signal. Mit Hilfe der Mikroprozessortechnologie im Messgerät errechnet es den genauen Zahlenwert und garantiert die Messgenauigkeit.
Unterschieden wird zwischen 2 unterschiedlichen Blutzuckermessgerät-Typen:
Wer seinen Blutzucker messen möchte, benötigt zusätzlich zum Blutzuckermessgerät die passenden Blutzuckerteststreifen. Bei einem Einzelstreifen-Mess-System werden diese getrennt in einer Box aufbewahrt. Diese muss der Diabetiker immer zusammen mit dem Blutzuckermessgerät mit sich tragen.
Blutzuckermessgeräte mit Einzelstreifen-Mess-System haben dadurch folgende Eigenschaften:
Da das Einzelstreifen-Mess-System nur das Gerät beinhaltet, fallen die Größe und das Gewicht sehr gering aus. Es passt dadurch in die Hosen- oder Jackentasche. Die wenigen Bedienelemente ermöglichen eine einfache und leicht verständliche Bedienung.
In einem integrierten Mess-System sind die Teststreifen bereits enthalten. In dem Gerät befindet sich ein kleiner Behälter, die so genannte Trommel. Diese enthält mehrere Teststreifen. Die Trommel kann ausgewechselt werden, sobald diese aufgebraucht wurden.
Einige Geräte sammeln die verwendeten Teststreifen im Gerät. Dadurch müssen Sie nicht nach jeder Messung den Teststreifen einzeln entsorgen. Sobald Sie alle Teststreifen verwendet haben, können Sie die Trommel auswechseln. Die Anzahl der Testreifen ist von Gerät zu Gerät unterschiedlich: Sie kann von 17 bis zu 50 Teststreifen pro Trommel betragen.
Blutzuckermessgeräte mit integrierten Teststreifen bieten folgende Vorteile:
Blutzuckermessgeräte haben eine bestimmte Grundausstattung, die unterschiedlich aussehen kann.
Diese 3 Ausstattungs-Elemente gibt es:
Blutzuckermessgeräte besitzen je nach Hersteller und Modell unterschiedliche Displaygrößen für jeden Bedarf.
Die Displays haben verschiedene Merkmale, das heißt, auf dem Display sind unterschiedliche Anzeigen zu sehen.
Folgende stehen zur Auswahl:
Richten Sie das Messgerät vor der Benutzung ein.
Stellen Sie Datum und Uhrzeit richtig ein, bevor Sie das Blutzuckermessgerät verwenden. Denn das Gerät speichert die Blutzuckerwerte nach Datum und Uhrzeit. Für einen besseren Überblick über die Werte ist die zeitliche Einordnung wichtig.
Blutzuckermessgeräte können je nach Modell ca. 99-2.000 Werte speichern. Ist der Gerätespeicher voll, überschreibt das Gerät den jeweils ältesten Wert mit der neuesten Messung. Die Messwerte können auf den meisten Messgeräten aber auch über einen Menüpunkt gelöscht werden.
Messgeräte können über Batterien oder einen Akku mit Strom versorgt werden. Batterien müssen ausgewechselt werden, sobald sie leer sind. Akkus können Sie wieder aufladen.
Folgende Varianten gibt es:
Durchschnittlich muss ein Diabetiker pro Tag 3-mal seinen Blutzucker messen. Auf das Jahr gerechnet mit 365 Tagen sind das 1.095 Messungen.
Weitere Informationen über die Anzahl der Blutzucker-Messungen erhalten Sie in unserem FAQ-Bereich unter der Frage Wie oft muss der Blutzucker gemessen werden?
Blutzuckermessgeräte werden ständig weiterentwickelt, um Diabetiker im Alltag optimal zu unterstützen. Eine bessere und vor allem leichtere Handhabung ist dabei das Ziel. Sonderfunktionen wie ein Alarm, der an das Messen des Blutzuckers erinnert, oder ein beleuchteter Einführschacht für die Teststreifen erhöhen den Komfort bei der Bedienung.
Folgende Funktionen stehen zur Auswahl:
Im Alltag kann es hin und wieder passieren, dass Sie das Abschalten des Geräts vergessen. Eine Abschaltautomatik verhindert, dass sich die Batterie oder der Akku auf diese Weise entleert. Wenn das Gerät eine Zeit lang nicht benutzt wird, schaltet es sich automatisch ab. Dieser Zeitraum beträgt je nach Hersteller zwischen 1 bis 2 min.
Einige Blutzuckermessgeräte sind mit einem Alarm ausgestattet, der den Diabetiker an das Messen des Blutzuckers erinnern soll. Die Alarmeinstellung kann sich je nach Hersteller unterscheiden. Es gibt Geräte, die bis zu 5 verschiedene Alarme am Tag speichern können. Andere Modelle besitzen einen Alarm, der an das Messen nach einer Mahlzeit erinnert. Bei den meisten Geräten ist das Symbol einer kleinen Uhr auf dem Display zu sehen, sobald der Alarm aktiviert wurde.
Die meisten Blutzuckermessgeräte schalten sich automatisch ein, wenn ein Alarm eingestellt wurde. Das heißt, das Gerät muss nicht eingeschaltet sein, wenn ein Alarm gestellt ist.
Es gibt viele Hersteller von Blutzuckerteststreifen. Das Blutzuckermessgerät muss jeden neuen Teststreifen einlesen, da sonst eine Messgenauigkeit nicht mehr garantiert ist. Die neuen Teststreifen aus einer neuen Box müssen daher zuerst codiert werden. Das heißt, es muss entweder ein kleiner Codestreifen in das Gerät gesteckt oder die Codenummer auf dem Gerät mit derjenigen auf der Teststreifen-Box abgeglichen werden.
Viele moderne Blutzuckermessgeräte bieten die Funktion einer automatischen Codierung. Dabei codiert das Gerät die Teststreifen, was Messfehler verhindert und die Bedienung erleichtert.
Bei Dunkelheit ist es schwer, die Einführöffnung für den Teststreifen am Blutzuckermessgerät zu finden. Damit dies kein Problem mehr darstellt, sind einige Geräte mit einem beleuchteten Einführschacht ausgestattet. Wird das Gerät eingeschaltet, schaltet sich automatisch auch das Licht für die Einführöffnung ein und der Teststreifen kann ganz einfach eingesteckt werden.'
Zur Messung des Blutzuckers wird eine Stechhilfe benötigt. Durch einen kleinen Pikser kann das Blut austreten. Die Stechhilfe ist entweder separat erhältlich oder in das Messgerät integriert. Sie lässt sich über einen Schieber aufziehen und mit einem Knopf auslösen. Die einzelnen Lanzetten bzw. Nadeln befinden sich in einer kleinen Trommel, wo sie auch nach Verwendung gesammelt werden. Sind alle Lanzetten benutzt, kann die Trommel ausgewechselt werden. In den Trommeln befinden sich meist 5 - 6 Lanzetten.
Andere Blutzuckermessgeräte besitzen eine 1-Klick-Stechhilfe, bei der Sie nur noch den Auslöser drücken müssen.
Um eine Ketoazidose (Stoffwechselentgleisung durch Insulinmangel) zu erkennen, können einige Blutzuckermessgeräte eine Keton-Messung durchführen. Bei Verdacht auf zu viele Ketonkörper im Blut verschafft diese Messung Klarheit. Die Messung wird dabei wie die Blutzuckermessung mit Hilfe eines speziellen Teststreifens durchgeführt.
Ab wann die Keton-Werte im Blut zu hoch sind, erfahren Sie in der folgenden Tabelle:
Normal | 0,0 – 0,5 mmol/l |
Leicht erhöht | 0,6 – 1,9 mmol/l |
Hoch | 1,1, - 3,0 mmol/l |
Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Ihr Keton-Wert zu hoch ist!
Bereits bei einem leicht erhöhten Wert, sollten Sie die notwendigen Gegenmaßnahmen mit Ihrem Arzt besprechen.
Ein langfristiger Überblick über die Blutzuckermesswerte ist empfehlenswert. Manche Diabetiker führen dafür eigens ein Tagebuch. Eine Alternative sind Blutzuckermessgeräte, die die Werte speichern. Viele davon sind außerdem kompatibel zu externen Geräten. Das heißt, sie können automatisch eine bestimmte Anzahl von Messwerten speichern und an externe Geräte übertragen. Die Messwerte können so einfach gemeinsam mit dem Arzt ausgewertet werden.
Für die Datenübertragung gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten:
Blutzuckermessgeräte können über einen USB-Anschluss, Bluetooth, aber auch über beide Übertragungsmöglichkeiten verfügen. Einige Blutzuckermessgeräte können ebenfalls mit Insulinpumpen über Bluetooth kommunizieren. Die Insulinpumpe wird dann über das Blutzuckermessgerät ferngesteuert, ohne dass die Pumpe selbst betätigt werden muss. Diese Blutzuckermessgeräte werden aber nur zusammen mit der passenden Insulinpumpe verkauft und funktionieren auch nur mit dieser.
Um einen besseren Überblick über die Messergebnisse zu erhalten, sind manche Blutzuckermessgeräte mit einer Mahlzeitenmarkierfunktion ausgestattet. Mit diesem Marker kann der Glukosewert zeitlich vor oder nach dem Essen eingeordnet bzw. mit einem Symbol markiert werden. Blutzuckerwerte vor der Mahlzeit werden bei den meisten Geräten mit einem vollen runden Apfel markiert und Werte nach der Mahlzeit mit dem Kerngehäuse eines Apfels bzw. dem Apfelrest. Diese Markierungsmöglichkeit kann vor allem starke Schwankungen der Messwerte aufdecken.
Einige Blutzuckermessgeräte werden mit nur 1 Maßeinheit angeboten. Bei vielen Geräten besteht die Möglichkeit, zwischen 2 Einheiten zu wählen und bei Bedarf zu wechseln.
In der folgenden Tabelle erhalten Sie eine Übersicht über die unterschiedlichen Messbereiche:
Messbereiche mmol/l | Messbereiche mg/dl |
0,6 bis 33,3 | 20 bis 500 |
1,1 bis 27,8 | 10 bis 600 |
1,1 bis 33,3 | 20 bis 600 |
1,1 bis 35,0 | 20 bis 630 |
Milligramm pro Deziliter (mg/dl) ist die ältere Messeinheit, Millimol pro Liter (mmol/l) die moderne. In Deutschland werden beide Einheiten verwendet.
Zur Information über die beiden Messwerte und deren Umrechnung finden Sie in der folgenden Tabelle eine Gegenüberstellung:
Mg/dl in mmol/l | Mmol/l in mg/dl |
40 ~ 2,2 | 2 ~ 36 |
50 ~ 2,8 | 3 ~ 54 |
60 ~ 3,3 | 4 ~ 75 |
70 ~ 3,9 | 5 ~ 90 |
80 ~ 4,4 | 6 ~ 108 |
90 ~ 5,0 | 7 ~ 126 |
100 ~ 5,6 | 8 ~ 144 |
120 ~ 6,7 | 9 ~ 162 |
140 ~ 7,8 | 10 ~ 180 |
160 ~ 8,9 | 11 ~ 198 |
180 ~ 10,0 | 12 ~ 218 |
200 ~ 11,1 | 13 ~ 234 |
220 ~ 12,2 | 14 ~ 252 |
240 ~ 13,3 | 15 ~ 273 |
260 ~ 14,4 | 16 ~ 288 |
280 ~ 15,5 | 17 ~ 306 |
300 ~ 16,7 | 18 ~ 324 |
350 ~ 19,4 | 19 ~ 342 |
400 ~ 22,2 | 20 ~ 364 |
450 ~ 25,0 | 25 ~ 450 |
Das Blutzuckermessgerät muss im Alltag überall dabei sein. Klein und handlich sind die meisten Geräte, aber Mess-System und Zubehör machen den Unterschied. Manche Menschen bevorzugen es, wenn alles beieinander und in einem Gerät ist. Andere wiederum möchten gerne nur ein sehr kleines Gerät bei sich tragen.
Einige Blutzuckermessgeräte werden bereits mit Zubehör oder in einem Set geliefert, doch reichen die Teststreifen meist nur für ein paar Tage. Andere Messgeräte werden ohne Zubehör geliefert.
Es gibt folgendes Zubehör für Blutzuckermessgeräte:
Um den Glukosegehalt im Blut messen zu können, werden Teststreifen benötigt. Bei jeder Messung muss ein neuer Teststreifen verwendet werden, daher ist es empfehlenswert, eine größere Menge Teststreifen bei sich zu tragen. Die Teststreifen können je nach Hersteller eine andere Form haben, jedoch ist die Funktion immer die gleiche. Sie werden oftmals in einer Box mit 50 oder 100 Stück angeboten oder einzeln verpackt.
Beim Kauf sollten Sie auf 2 Kriterien achten:
Mit einer Stechhilfe stechen Sie in die Fingerbeere, um einen Blutstropfen für die Messung des Blutzuckerwertes zu erhalten. Sie reduziert den Schmerz beim Einstich in die Fingerkuppe.
Stechhilfen sind mit einer kleinen Nadel bzw. einer Lanzette ausgestattet. Diese befindet sich versteckt im Gerät und kann durch eine kleine Öffnung austreten. An diese Öffnung wird die Fingerbeere gedrückt. Durch eine Federmechanik innerhalb der Stechhilfe wird die Lanzette schnell in den Finger gestochen und gleich darauf wieder zurückgezogen, sodass der Stich kaum zu spüren ist.
Bei den meisten Geräten muss vor dem Stechen die Federmechanik aufgezogen werden, das heißt, durch einen Schiebe- oder Drehmechanismus wird die Federung gespannt. Bei vielen Stechhilfen kann zusätzlich die Stechtiefe eingestellt werden, denn wie tief man stechen muss, ist individuell verschieden. Die Nadel kann von sehr kurz bis sehr lang eingestellt werden.
Lanzetten sind kleine Nadeln, die in die Stechhilfe eingesetzt werden. Diese besitzen einen Kunststoffgriff bzw. ein Gehäuse am unteren Ende, um sie gut in die Stechhilfe einsetzen zu können. Auf der Edelstahl-Nadelspitze ist eine Kunststoffkappe als Schutz angebracht. Sobald die Lanzette in der Stechhilfe angebracht wurde, kann die Kappe entfernt werden.
Um eine einwandfreie Hygiene zu gewährleisten, ist es empfehlenswert, die Lanzette nach jedem Gebrauch zu wechseln. Spätestens sollte sie nach 1 halben Jahr ausgetauscht werden, da sie sich mit jedem Mal etwas mehr abnutzt.
Schmerzt der Finger nach der Blutentnahme oder werden mehrere Anläufe für den Einstich gebraucht, sollte sie bereits vorher gewechselt werden.
Für die meisten Stechhilfen gibt es vom gleichen Hersteller auch die passenden Lanzetten. Nicht jede Lanzette passt zu jeder Stechhilfe. Daher empfiehlt es sich, die Lanzetten vom gleichen Hersteller zu kaufen.
Mehrere Personen sollten nicht dieselbe Lanzette nutzen.
Verwendet eine andere Person Ihre Stechhilfe, so sollten Sie unbedingt eine neue Lanzette einsetzen. Über das Blut können Krankheiten übertragen werden.
Möchten Sie mehr über Lanzetten erfahren, dann informieren Sie sich in unseren Ratgeber über Lanzetten. Eine noch bessere Orientierung beim Kauf von Lanzetten erhalten Sie durch die Kundenbewertungen auf unserem Portal.
Wenn Sie kein integriertes Mess-System oder eine integrierte Stechhilfe besitzen, müssen Sie insgesamt 5 - 7 Utensilien bei sich tragen:
Blutzuckermessgerät
Damit Sie immer alle Bestandteile für die Blutzuckermessung griffbereit haben, ist eine Tasche empfehlenswert. In den darin enthaltenen Schlaufen und Taschen können Sie alle Utensilien verstauen. Der Vorteil: Sie können nichts vergessen oder verlieren.
Bei dieser Messung ist der Zeitpunkt sehr wichtig. Für die Glukosemessung sollten Sie Urin verwenden, der nicht so lange in der Blase war. Zuckerwerte beispielsweise bei Morgenurin können verfälscht sein, da sich der Urin über die gesamte Nacht gesammelt hat und der Zuckerwert deshalb höher ist. Häufig wird eine Stunde nach dem ersten Toilettengang erneut Wasser gelassen, um diesen Urin für den Test zu verwenden.
Ein Blutzuckermessgerät ist ein kleiner Mikrocomputer, der mit Hilfe von Blutzuckermess-Streifen den Zuckergehalt im Blut ermitteln kann. Verwendet wird es vor allem für eine bessere Kontrolle des Glukosegehalts im Blut. Dies ist besonders für Diabetiker wichtig, da ihr Körper entweder überhaupt keinen Zucker abbauen kann oder nur noch teilweise. Um zu verhindern, dass sie eine Über- oder Unterzuckerung erleiden, müssen sie mehrmals täglich ihren Blutzucker messen.
Möchten Sie mehr über das Blutzuckermessgerät oder Diabetes erfahren, dann schauen Sie bei Wissen Kompakt vorbei und informieren Sie sich.
Bei Diabetes mellitus (umgangssprachlich auch als Zuckerkrankheit bezeichnet) handelt es sich um verschiedene Stoffwechselerkrankungen, die die einen erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge haben.
Diabetes kann in 3 verschiedenen Formen auftreten:
Grundsätzlich kann jeder an Diabetes an erkranken. In Deutschland ist vor allem Diabetes Typ 2 verbreitet. Von rund 10 % der Diabetiker in Deutschland sind 95 % an Diabetes Typ 2 erkrankt.
Folgende Risikofaktoren können die Entwicklung von Diabetes Typ 2 auslösen:
Der Auslöser für Diabetes Typ 1 hingegen ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Die Rolle der erblichen Veranlagung wird derzeit noch erforscht. Eine Ursache können vorausgegangene Viruserkrankungen sein, welche das Immunsystem stören. Dadurch wird es zur Autoimmun-Erkrankung. Das eigene Immunsystem greift Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse an, welche wiederum Insulin produzieren. Insulin wird benötigt, um Glukose im Blut aufnehmen zu können.
Weitere Informationen über die Ursachen und Formen von Diabetes erhalten Sie auf der Website des Diabetes Ratgebers der Apotheken Umschau.
Mit Hilfe einer Formel können die Werte von Millimol pro Liter in Milligramm pro Deziliter und umgekehrt ausgerechnet werden:
Mg/dl = 18,0182 x mmol/l
Mmol/l = 0,0555 x mmol/l
Diese Formel ermittelt einen sehr genauen Blutzuckerwert bis zur 4. Stelle hinter dem Komma.
Es gibt auch eine einfachere Formel, die die Werte nicht exakt bis zur 4. Stelle bestimmt, aber für einen Überblick über die Werte genügt:
Mg/dl = 18 x mmol/l
Mmol/l = mg/dl : 18
Das Blutzuckermessgerät ist ein Mikrocomputer. Für eine Blutzuckermessung benötigt er einen Teststreifen, der in eine dafür bestimmte Öffnung eingeführt wird. Auf diesen Teststreifen wird eine kleine Menge Blut gegeben. Durch eine Kapillare wird das Blut in eine kleine Reaktionskammer auf dem Testreifen gesogen, dort findet eine chemische Reaktion statt. Außerdem enthält der Streifen Elektroden, die unter Spannung stehen.
Das Blut wird über eine Kapillare in die Reaktionskammer des Teststreifens gesogen. Die Glukose im Blut reagiert dort mit den Enzymen und dem Sauerstoff in der Luft. Dadurch setzt sie Wasserstoff frei und wird zu Gluconolacton. Der Wasserstoff wandelt sich dann wiederum zusammen mit Sauerstoff zu Wasserstoffperoxid um. Daraufhin kommen Platinelektroden zum Einsatz. Bei 600 mV (Millivolt) lösen sich vom Wasserstoffperoxid Elektronen ab. Sogenannte Mediatoren übertragen die Elektronen auf eine Kathode (eine negativ geladene Elektrode). Der dadurch entstandene Stromfluss wird wiederum gemessen und der Messwert dann rechnerisch interpretiert. Das Display zeigt dem Diabetiker anschließend seinen Blutzuckerwert an.
Weitere Informationen zu der Funktion eines Blutzuckermessgeräts finden Sie in unserem Kaufberater in der Rubrik Blutzuckermessgerät-Typen.
Um den Blutzucker zu messen, werden folgende Elemente benötigt:
Blutzuckermessgerät
So messen Sie sicher und korrekt Ihren Blutzucker:
Waschen Sie sich die Hände.
Sie haben den Eindruck, Ihr Blutzuckermessgerät funktioniert nicht richtig? Dann können Sie entweder zu Ihrem Arzt gehen und mit ihm einen Vergleichstest machen oder Sie können das Messgerät mit Hilfe einer Kontroll-Lösung testen. Diese Kontroll-Lösung müssen Sie extra kaufen, sie ist nicht im Lieferumfang des Blutzuckermessgeräts enthalten. Sie enthält eine genormte Menge Glukose.
Für die Überprüfung Ihres Gerätes folgen Sie diesen Schritten:
Wählen Sie zuerst die Teststreifen und entscheiden Sie sich dann für das Messgerät. Die meisten Blutzuckermessgeräte haben einen geringen Preis, da die Hersteller den Gewinn vor allem über die Teststreifen erzielen. Diese können unter Umständen sehr teuer sein. Um Kosten zu sparen, ist es daher empfehlenswert, das Blutzuckermessgerät nach den dafür benötigten Teststreifen auszuwählen.
Teststreifen und Lanzetten gibt es in Vorratspackungen mit einer unterschiedlichen Anzahl. Die Preise können je nach Hersteller sehr unterschiedlich ausfallen. Dabei ist zu beachten, dass manche Blutzuckermessgeräte nur mit den Teststreifen des gleichen Herstellers funktionieren. Das gleiche gilt für die Lanzetten.
Teststreifen sind in folgenden Stückzahlen und Preisspannen erhältlich:
Lanzetten gibt es in unterschiedlichen Stückzahlen und Preisklassen:
Wenn Sie mehr über diese beiden Zubehörteile wissen möchten, dann lesen Sie doch unsere Ratgeber zu Blutzuckermess-Streifen.
Die ISO-Norm 15197:2013, welche ab Mai 2016 verbindlich für jedes Blutzuckermessgerät ist, bietet eine Orientierungshilfe bei der Wahl eines qualitativ hochwertigen Modells. Die Norm gewährleistet, dass die Geräte präzise messen und einfach zu handhaben sind. Die Werte dürfen ab 5,6 mmol/l (100 mg/dl) noch 15 % von den Laborwerten abweichen.
Geräte mit CE-Kennzeichnung entsprechen dieser Norm. Die Buchstaben CE stehen für Conformité Européene, übersetzt Europäische Gemeinschaft. Sie gewährleisten, dass das Produkt den festgesetzten Sicherheitsanforderungen der jeweiligen Produktkategorie entspricht. Geräte mit der CE-Kennzeichnung entsprechen der ISO-Norm 15197:2013.
Für ein Tier wird ein spezielles Blutzuckermessgerät benötigt, da sich das Blut von Menschen und Tieren unterscheidet bzw. ist der Glukoseanteil im Blut unterschiedlich. Bei einem Menschen beträgt er 42 % in den roten Blutkörperchen und 58 % im Blutplasma, während er z.B. bei einer Katze bei 7 % in den roten Blutkörperchen und 93 % im Blutplasma liegt. Deshalb werden die Blutzuckermessgeräte auch unterschiedlich kalibriert. Wird das Messgerät eines Menschen für ein Tier verwendet, sind die Messergebnisse daher nicht aussagekräftig.
Die Anzahl der Blutzuckermessungen am Tag hängt vom Diabetes Typ ab. Menschen mit Diabetes Typ 1 müssen sehr oft ihren Blutzucker messen, um ihre Ernährung und die Insulin-Zufuhr anzupassen. Im Allgemeinen sollte mindestens 4-mal am Tag gemessen werden. Meist sind die Messungen aber häufiger notwendig, je nachdem, wie der Tagesablauf aussieht. Wird Sport betrieben, sollte davor und danach eine Kontrolle der Glukosewerte durchgeführt werden, aber auch beispielsweise vor dem Autofahren. Da die Gefahr einer Über- oder Unterzuckerung zu hoch ist.
Ein Diabetiker des Typs 2 muss seinen Blutzuckerwert in der Regel nicht so häufig kontrollieren wie Diabetiker des Typs 1. Durchschnittlich wird mindestens 1-mal pro Woche bis zu 4-mal am Tag gemessen.
Über eine optimale Behandlung, sollten Sie sich mit Ihrem Arzt absprechen!
Diese Angaben sind nur Anhaltspunkte. Eine Behandlung wird individuell angepasst, diese sollten Sie mit Ihren Arzt besprechen.
Blutzuckermessgeräte, Stechhilfe und Insulin-Spritzen bzw. Pumpen sind medizinische Hilfsmittel und notwendig für Diabetiker, daher wird eine Zuzahlung gewährleistet. Eine Selbstbeteiligung ist in der Regel dennoch fällig, diese liegt bei 10 %. Sie beträgt mindestens 5 € und höchstens 10 €.
Anders sieht dies bei dem Zubehör aus wie den Teststreifen und den Lanzetten:
Für Diabetiker des Typs 1 wird ein Rezept ausgestellt, da sie einen Anspruch darauf haben.
Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes und Diabetiker des Typs 2, die Insulin spritzen müssen, bekommen ebenfalls die Teststreifen bezahlt.
Bei Diabetikern des Typs 2, die kein Insulin spritzen müssen, werden nur in Ausnahmefällen die Kosten der Teststreifen übernommen. Diese Ausnahmen sind beispielsweise starke Schwankungen der Blutzuckerwerte.
Sind Sie sich unsicher? Dann fragen Sie lieber noch einmal nach.
Wenn Sie sich unsicher sind, was und wie viel genau Ihre Krankenkasse zuzahlt, dann fragen Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse oder Ihrem Arzt nach.
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