Die zum Neutralalkohol hinzugefĂŒgte Zutaten wie Wacholder sowie weitere GewĂŒrze ("Botanicals") verleihen unterschiedlichen Gin-Sorten besondere Geschmacksnoten. So werden zum Beispiel fĂŒr florale Gins BlĂŒten wie Lavendel oder Holunder zur Herstellung genutzt, fĂŒr wĂŒrzigere Gins eher KrĂ€uter wie Thymian und Rosmarin.
Die Mengenangabe gibt die Liter in der einzelnen Flasche an.
Nach dem EU-Sprituosengesetz besteht Gin aus einem Neutralalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs (z.B. Gerste, Korn) der mit Wacholder und anderen GewĂŒrzen (auch "Botanicals") versetzt wird. Besonders die Auswahl der zusĂ€tzlichen GewĂŒrze verleihen unterschiedlichen Gin-Sorten unterschiedliche Geschmacksnoten.
Aktualisiert: 28.11.24 | Autor: Online-Redaktion
Heute wird Gin an vielen Orten und LĂ€ndern und in vielen verschiedenen Sorten hergestellt. Der Wacholderschnaps hat den Rang einer gut vertrĂ€glichen, schmackhaften Spirituose oder als Basis fĂŒr Mix-GetrĂ€nke in vielen Bars und Haushalten erreicht.
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GrundsĂ€tzlich unterscheidet man einfachen Gin und destillierten Gin, der in der Herstellung durch eine zusĂ€tzliche Produktionsstufe qualitativ aufgewertet wird. Das fertige Produkt ist fast immer ein klares, durchsichtiges GetrĂ€nk. Als Basis fĂŒr die Herstellung von Gin dient immer Ethylalkohol. Das ist ein hochprozentiger Naturalkohol meist landwirtschaftlichen Ursprungs und von angemessener QualitĂ€t.
Wird Gin allein aus der Kombination von Alkohol, charakteristischem Wacholder und weiteren GewĂŒrzen und KrĂ€utern hergestellt, so heiĂt das fertige Erzeugnis âCompound Ginâ. Solche sogenannten Compound Gin-Sorten sind in der Regel die preiswerteren Gin-Sorten.
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Unterschiedlich ist die Herstellung von âdestilliertem Ginâ oder auch âdistilled Ginâ. Als Basis dient Compound Gin, der mit weiterem Ethylalkohol vermischt und anschlieĂend erneut destilliert wird. Durch das Beimischen der charakteristischen Wacholderbeeren, weiterer pflanzlicher GewĂŒrze, natĂŒrlicher Aromen und/oder naturidentischer Aromaextrakte geben die Hersteller von destilliertem Gin ihrem Produkt das besondere Aroma und den eigenen Geschmack ihrer Marke. NatĂŒrlich hat auch destillierter Gin immer einen Mindestalkoholgehalt von 37,5% vol.
Etwas anders ist die Herstellung von sogenanntem âLondon Ginâ. Er gehört ebenso zur Spirituosenart âdestillierter Ginâ. Anders sind hier die Inhaltsstoffe. Neben nur Ethylalkohol sind im Vorprodukt ein Methanolgehalt von maximal 5g/hl reinem Alkohol zulĂ€ssig. Bei der anschlieĂenden Destillation auf der Basis von Ethylalkohol werden dann die Aromen und natĂŒrlichen GeschmackstrĂ€ger hinzugefĂŒgt.
hl ist die AbkĂŒrzung von Hektoliter. Ein Hektoliter entspricht 100 Liter.
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Allerdings darf der Zuckergehalt der zugesetzten sĂŒĂenden Stoffe den Wert von maximal 0,1 g Zucker je Liter des fertigen Gins nicht ĂŒberschreiten. Gelegentlich wird auf der Flasche eines London Gins daher der Begriff âdryâ zu finden sein. Auch bei dieser Gin-Sorte betrĂ€gt der Mindestalkoholgehalt 37,5% vol.
Nur der sogenannte âSloe Ginâ hat einen geringeren Mindestalkoholgehalt, nĂ€mlich nur 25% vol. Eigentlich ist Sloe Gin ein Likör. Bei der Herstellung wird dem oben beschriebenen Compound Gin Schlehensaft beigefĂŒgt und durch natĂŒrliche Aromastoffe und/oder Aromastoffe ergĂ€nzt. Auf der Sloe Gin Flasche werden Sie hĂ€ufig die im Warenverkehr ĂŒbliche Bezeichnung âLikörâ finden.
Klassisch unterscheidet man vier verschiedene Sorten beziehungsweise Arten von Gin: Es gibt zunĂ€chst den trockenen âDry Ginâ. Daneben gibt es den âLondon Dry Ginâ, der natĂŒrlich ebenfalls, wie der Name bereits erkennen lĂ€sst, trocken ist. Etwas sĂŒĂer im Geschmack sind dagegen die Sorten âOld Tom Ginâ und âPlymouth Ginâ, wobei Plymouth Gin nicht nur sĂŒĂ, sondern auch eine wĂŒrzige Geschmacksnote hat. AuĂerhalb der klassischen Sorten gibt es noch den hollĂ€ndischen Gin, der immer noch Genever heiĂt, und den Sloe Gin, der wie bereits erklĂ€rt eigentlich ein Likör ist.
Relativ neu und zunehmend beliebt ist eine weitere Art von Gin: der âNew Western Dry Ginâ. Diese New Western Dry Gins sind Geschmackskompositionen, bei denen neben dem ĂŒblichen Wacholdergeschmack eine zunehmend starke andere Aromanote wahrnehmbar ist.
Dry Gin schmeckt trocken und als klassischer Gin stark nach Wacholder. Die Kunst einzelne Geschmackskomponenten herauszuarbeiten, besteht darin, die aromatisierenden GeschmackstrĂ€ger entsprechend zusammenzustellen und nacheinander dosiert dem Neutralalkohol hinzuzumischen. An kĂŒnstlichen ZusĂ€tzen sind auch Farbstoffe erlaubt. Es gibt auch keine Bestimmungen, in welcher Reihenfolge oder Abfolge die Zugaben beigemischt werden mĂŒssen. Beliebt beim Dry Gin sind leicht bittere GeschmackszusĂ€tze und hĂ€ufig ein eigener Hauch von Zitrusgeschmack.
Gin kann das einzelne GetrĂ€nk serviert als Shot sein oder die Basis fĂŒr ein MixgetrĂ€nk. Gin Tonic ist dabei ein Klassiker, den es sogar schon als fertiges MixgetrĂ€nk zu kaufen gibt.
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Das Prinzip der New Western Dry Gins beruht auf viel Eigengeschmack und nicht nur dem bisher charakteristischen Wacholdergeschmack. Die Bandbreite der anderen Aromarichtungen ist natĂŒrlich groĂ. Und trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb eignet sich ein New Western Dry Gin sowohl als âShotâ, der pur getrunken wird, oder als Basis fĂŒr ein MixgetrĂ€nk beziehungsweise Cocktail.
ZunĂ€chst ist es gut zu wissen, dass London Dry Gin mit der englischen Hauptstadt London rein gar nichts zu tun hat. London steht hier fĂŒr ein besonderes Herstellungsverfahren, das auch nur so zulĂ€ssig ist: Alle pflanzlichen Zutaten und/oder Aromastoffe mĂŒssen dem Ethylalkohol gleichzeitig beigemischt werden und zwar bevor der Compound Gin eine weitere Destillation durchlĂ€uft. Geschmacklich prĂ€sentiert sich London Dry Gin wieder mit starkem Wacholderaroma angereichert mit einer Vielfalt von wĂŒrzigen Aromen.
Das Angebot ist riesig. Die Preisspanne gibt einen kleinen Einblick, mit welchem Aufwand der Gin hergestellt wurde. Die beschriebenen Sorten, die sich zum Teil mit Vermerken wie Compound Gin, Dry Gin oder Likör auf der Flasche wiederfinden, geben ein bisschen von der Komposition preis: Eher herb oder sĂŒĂ? Starker Wacholdergeschmack oder stĂ€rker angereichert mit Aromen?
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Der Plymouth Gin ist die stĂ€rkste Gin-Sorte, denn der Mindestalkoholgehalt ist hier 41,2% vol., ohne Grenze nach oben. Und, anders als beim London Gin, muss der Plymouth Gin wirklich aus einer Destille stammen, die im Stadtgebiet von Plymouth liegt. Im Vergleich zum Dry Gin oder London Dry Gin schmeckt er voller, fruchtiger, leicht sĂŒĂ und etwas erdig. Der Wacholdergeschmack tritt etwas in den Hintergrund.
Eigentlich sagt die Bezeichnung âoldâ schon, dass es sich hier um eine ursprĂŒngliche Form des Gins handelt. Er schmeckt etwas sĂŒĂer als die Dry Gins und insgesamt etwas voller. Old Tom Gins sind wieder in Mode gekommen, weil sie sich besonders gut zum Mixen von Cocktails eignen.
Botanicals
Alle Aromen, die dem Gin zugefĂŒgt werden, nennt man âBotanicalsâ â ganz egal, ob es FrĂŒchte, Samen, GewĂŒrze oder KrĂ€uter sind. Der Trend geht dazu, dem Gin immer mehr Botanicals hinzuzufĂŒgen â um die 10 verschiedene Aromen sind keine Seltenheit mehr. Der deutsche Gin Monkey 47 trumpft hier mit 47 verschiedenen Botanicals auf.
Dieser hollĂ€ndische Gin ist ziemlich sĂŒĂ, dafĂŒr aber auch aromatisch. Als alter Genever schmeckt er stĂ€rker nach Malz, als junger Genever ziemlich leicht und nicht mehr so stark nach Wacholder.
Sloe Gin â der Gin der eigentlich ein Likör ist und sich deshalb mit seinem sĂŒĂen und fruchtigen Geschmack besonders fĂŒr Drinks und Cocktails eignet.

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