Ratgeber Bohrhämmer
Wenn Sie zu Hause gerne selber Hand anlegen, wenn es um Um- oder Ausbauten geht, dann werden Sie die Erfahrung gemacht haben, dass man mit einer herkömmlichen Bohrmaschine manchmal einfach nicht weiter kommt. Für besonders schwieriges Gelände, wie dicke Backsteinwände oder Wände aus Beton muss der gemeine Heimwerker schon einmal zu stärkerem Werkzeug greifen. Wenn Sie nach so etwas suchen, dann sind Sie bei der Wahl von Bohrhämmern genau richtig.
Die ersten Elektrobohrhämmer wurden für den Gebrauch im Bergbau und den Bau von Tunneln entwickelt. Heutzutage befindet sich allerdings in fast jedem Haushalt, in dem ein ambitionierter Heimwerker wohnt, ein solches Modell. Im Gebrauch sendet der Bohrhammer Schlagimpulse aus, die das zu durchbohrende Material zermürben. Durch eine gleichzeitige Drehbewegung des Bohrers wird Material dann herausgebrochen. Deswegen erweisen sich Bohrhämmer bei hartnäckigem Untergrund oft als erfolgreicher und passender als Bohrmaschinen. Bohrhämmer unterscheiden sich aufgrund der Art ihres Antriebs in zwei unterschiedliche Typen. Auf der Suche nach einem geeigneten Bohrhammer werden Sie über die Begriffe pneumatischer Bohrhammer und Elektronikbohrhämmer stolpern.
Bohrhammer-Modelle
Im Folgenden verschaffen wir Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Bohrhämmer-Modelle, die sich derzeit auf dem Markt befinden. Außerdem erklären wir den Unterschied zwischen
pneumatischem und elektrischem Antrieb bei Bohrhämmern und geben Hinweise, was Sie beim Kauf eines Bohrhammers beachten sollten.
Der pneumatische Bohrhammer
Druckluft: So lautet das Zauberwort bei pneumatischen Bohrhämmern, denn damit werden sie betrieben. Pneumatische Bohrhämmer wiegen je nach Verwendungszweck zwischen 10 und 50 Kilogramm und werden hauptsächlich in der Industrie und im Bau eingesetzt. Ihr populärster Vertreter ist wohl der
Presslufthammer, mit dem regelmäßig Straßenzüge aufgerissen werden.
Im Zusammenhang mit pneumatischen Bohrhämmern werden oft auch
hydraulische Bohrhämmer erwähnt. Diese unterschieden sich im Grunde genommen kaum von dem pneumatischen Modell, außer dass sie über eine Hydraulikflüssigkeit angetrieben werden. Hydraulikhämmer zeichnen sich allerdings durch deutlich höhere Gewichtsklassen und durch eine erheblich bessere Leistung aus. Sie können 150 Kilogramm und mehr wiegen.
Der elektrische Bohrhammer
Bei den meisten Bohrhämmern, die in privaten Haushalten verwendet werden, handelt es sich um elektrische Bohrhämmer. Hier steht keine Druckluft zum Antrieb zur Verfügung, deswegen muss auf Strom als Antriebsmittel zurückgegriffen werden. Im Gegensatz zum pneumatischen Bohrhammer verfügt der elektrische Bohrhammer über eine geringere Leistung, die jedoch
völlig ausreichend für den gewöhnlichen privaten Gebrauch sein sollte. Vergleicht man den elektrischen Bohrhammer mit einer Schlagbohrmaschine, die ebenfalls mit Strom betrieben wird, so weist der Borhammer eine niedrigere Schlagzahl, aber gleichzeitig eine höhere Schlagenergie auf.
Der Abbruchhammer
Der Abbruchhammer, der auch
Meißelhammer genannt wird, kann sowohl elektrisch, als auch pneumatisch angetrieben sein. Wenn Sie Fundamente, Decken oder Wände aus Beton aufreißen wollen, dann ist dieses Werkzeug das richtige für Sie. Im Bau oder in der Industrie wird der Abbruchhammer zum Graben von Kanälen, oder zum Beispiel zum Aufbrechen von Asphaltdecken verwendet. Der bereits oben erwähnte Presslufthammer zählt ebenfalls zu den Abbruchhämmern.
Beim Abbruchhammer dreht sich das Werkzeug vorne in der Maschine nicht. Das Material wird durch Schläge bearbeitet und somit mürbe gemacht. Abbruchhämmer sind in den meisten Fällen sehr schwer, was sie besonders zum Einsatz bei senkrechten Arbeiten gebräuchlich macht. In der horizontalen lässt sich das Werkzeug entweder nur sehr kurz oder gar nicht verwenden. Durch die hohe Lärmentwicklung bei der Arbeit mit einem Abbruchhammer ist es empfehlenswert, dabei einen Gehörschutz zu tragen. Außerdem sollten Sie zum Schutz vor umherfliegenden Teilen und Splittern eine Schutzbrille aufsetzen.
Der Stemmhammer
Egal ob Sie größere oder auch kleine Abbrucharbeiten vornehmen wollen, der Stemmhammer wird sich schnell als geeignetes Werkzeug erweisen. Mit Stemmhämmern werden zum Beispiel alter Putz vom Haus entfernt oder auch die Fliesen im Bad heruntergerissen.
Im ersten Moment mag der Stemmhammer wie eine Version des Abbruchhammers erscheinen. Die beiden Werkzeuge sind sich auch sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in einigen Merkmalen voneinander. So ist der Stemmhammer im Gegensatz zum Abbruchhammer für feinere Arbeiten konzipiert. Wenn Sie einen Stemmhammer verwenden, fällt die Anwendung meist in den Innenbereich eines Gebäudes, während der Abbruchhammer meist außerhalb benutzt wird. Mit dem Stemmhammer lassen sich beispielsweise Fliesen vom Mauerwerk abtrennen oder ein Wanddurchbruch bewerkstelligen. Der Stemmhammer kann im Gegensatz zum Abbruchhammer auch gut für horizontale Arbeiten eingesetzt werden.
Der Kombihammer
Wenn Sie gerne ein Gerät für alle Arbeiten hätten, dann sind Sie mit dem Kauf eines Kombihammers sicherlich gut beraten. Die Einsatzmöglichkeiten eines Kombihammers sind, wie sein Name schon ein wenig verrät, vielseitig. Mit einem Kombihammer können Sie bohren, sowie leichtere Meißelarbeiten durchführen. Dabei können Sie das Werkzeug als Hammerbohrer ohne Schlag verwenden, meißeln und schrauben.
Einige Kombihammer-Modelle verfügen über einen zusätzlichen Gang, mit dem Sie auch Metall oder Holz bohren können. Zu Hause können Sie den Kombihammer zum Beispiel zum Legen von Dosen, oder zum Ausheben von Leitungskanälen verwenden. Die meisten Modelle sind ergonomisch gefertigt, so dass sie beim Arbeiten gut in der Hand liegen und die Arbeit leichter von der Hand gehen lassen.
Bei der Arbeit mit dem Kombihammer sollten Sie eine Schutzbrille tragen, sowie einen Helm, einen Gehörschutz, einen Atemschutz und Handschuhe.
Allgemeine Hinweise
Wenn Sie sich einen Bohrhammer zulegen, dann sollten Sie sich im voraus darüber informieren, welche Art von Bohrhammer
für Ihre Zwecke geeignet ist. Wenn Sie mit dem Gerät nur meißeln und beispielsweise Fliesen entfernen wollen, dann sollten Sie sich für einen Schlaghammer oder einen Meißelhammer entscheiden, denn diese besitzen keinen Drehantrieb. Sie verfügen aber meist über eine höhere Schlagenergie als Kombihämmer oder andere Schlagbohrer. Wenn Sie den Bohrhammer allerdings zu unterschiedlichen Zwecken einsetzen wollen, empfiehlt sich eher eins der anderen Modelle.
Beim Kauf sollten Sie außerdem darauf achten,
welche Leistung der jeweilige Bohrhammer erbringen kann und ob diese Leistung für Ihre Zwecke passend erscheint. Auch eine qualitativ hochwertige Verarbeitung des Geräts ist sehr wichtig, da es her sonst zu erheblichen Sicherheitsrisiken kommen kann. Bohrhämmer werden von den unterschiedlichsten Marken, wie zum Beispiel
Bosch oder
Metabo angeboten – die Auswahl ist groß.
Bei der Arbeit mit Bohrhämmern sollten Sie immer auf die
passende Schutzkleidung achten. Besonders die Lautstärke der Werkzeuge kann Hörschäden hervorrufen, wenn Sie bei der Arbeit nicht auf ausreichenden Gehörschutz achten. Bohrhämmer laufen mit einem Schallpegel von durchschnittlich 108 Dezibel.
Bohrhämmer werden auch mit Akku angeboten. Dabei sollten Sie allerdings beachten, dass der Akku das Werkzeug unvermeidlich schwerer macht und die Arbeit deswegen in den meisten Fällen nicht unbedingt erleichtert. Außerdem ist ihre Betriebsdauer meist sehr begrenzt, da sie so viel Energie verbrauchen.

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